Mit seinen Abnehmspritzen und Medikamenten gegen Diabetes ist die Aktie von Novo Nordisk an der Börse weiter oben dabei. Eine neue Studie wirft jetzt jedoch Fragen zu den Wirkstoffen auf. Müssen sich Anleger Sorgen machen?

Aktuell hat sich die Aktienrallye beim dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk etwas beruhigt. Zuletzt befand sich das Papier nach einem Rücksetzer im Zuge der letzten Quartalszahlen wieder auf Erholungskurs. Seit Jahresanfang steht dennoch ein Plus von über 30 Prozent zu Buche. Über drei Jahre betrachtet ging es für das Papier sogar um über 170 Prozent nach oben. 

Anteil an dem Erfolg hatten vor allem das Diabetes-Mittel Ozempic und die Abnehmspritze Wegovy, die beide auf dem Wirkstoff Semaglutid basieren. Eine neue Studie könnte das Image des Wirkstoffes jetzt aber belasten.

Novo Nordisk (WKN: 866931)

Verstärkt Novo Nordisk-Medikament Ozempic Selbstmordgedanken?

Die Diskussion, ob der Wirkstoff Semaglutid als Nebenwirkung Selbstmordgedanken verstärkt, gibt es schon länger. Auch amerikanische, britische und europäische Gesundheitsbehörden sind sich des möglichen Problems bewusst, und untersuchen schon seit dem letzten Jahr einen Zusammenhang – bisher konnte dieser aber nicht belegt werden. Eine am 20. August veröffentlichte Studie des „JAMA Network OpenTrusted Source“ will nun einen solchen Zusammenhang zumindest bei Patienten mit Depressionen oder Angststörungen festgestellt haben, bei denen die Selbstmordgedanken häufiger auftraten als bei anderen Wirkstoffen aus der Klasse der sogenannten GLP-1-Medikamente.

Sollte sich dieser Verdacht erhärten, würde das Regulierungsbehörden zum Handeln veranlassen. Das hätte auch Konsequenzen für die Aktie der Dänen, denn neben zusätzlichen Warnhinweisen steht dann auch im Raum, das Medikament bei entsprechendem Risiko komplett vom Markt zu nehmen. Novo Nordisk könnte also im schlimmsten Fall eine Umsatzsäule komplett verlieren. So weit ist es aber noch nicht.

Bisher kein Grund zur Panik bei Novo Nordisk-Aktie

Zwar ist es wichtig, dass die Ergebnisse der neuen Studie genau evaluiert werden, es gibt aber auch wissenschaftliche Arbeiten, die diesen Zusammenhang zwischen Ozempic und vermehrten Selbstmordgedanken nicht belegen. Anleger müssen ihre Aktien also nicht sofort verkaufen. Stattdessen kann ein möglicher Dip zum Einstieg genutzt werden, denn Novo Nordisk arbeitet schon an weiteren Blockbuster-Medikamenten im Bereich der Gewichtsreduktion, die der Konkurrenz Druck machen dürften. Die Wachstumsstory bleibt vorerst intakt.

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