Die Aktie von Novo Nordisk feierte im letzten Jahr große Erfolge, hängt 2025 aber durch. Ist der Hype um den Pharma-Konzern etwa vorbei? Ganz so eindeutig ist die Antwort nicht. Und Anleger könnten einen zu frühen Verkauf bereuen.
Bei der dänischen Pharmaaktie von Novo Nordisk hat sich die Stimmung merklich eingetrübt. Seit Jahresanfang hat die Aktie über sieben Prozentpunkte verloren und an der Wall Street rät mittlerweile eine Mehrheit der Analysten zum Halten der Aktie oder sogar zum Verkauf. Das ist für Anleger besonders bitter, galt die Aktie doch noch bis vor einiger Zeit mit seiner Abnehmspritze Wegovy neben Eli Lilly als der Shooting-Star der Branche. Was ist also passiert?
Novo Nordisk enttäuscht Anleger gleich mehrmals
In erster Linie ist Novo Nordisk an der Börse wohl an den hohen Erwartungen gescheitert. Schon im letzten Jahr galt die Aktie einige Zeit lang als überkauft. Den Todesstoß versetzten dem Papier dann aber Studienergebnisse zum designierten Wegovy-Nachfolger CagriSema, das mit einem prozentualen Gewichtsverlust von 15,7 Prozent zwar etwas besser als die letzte Generation der Abnehm-Wirkstoffe abschnitt. Auch das war Börsianern aber nicht genug. Und jetzt scheint Novo Nordisk gegenüber der wachsenden Konkurrenz in dem Sektor blank dazustehen. Dieser Eindruck täuscht aber und ist nur ein kleiner Teil der Geschichte.
Ein Sensations-Comeback bei Novo Nordisk wäre gar nicht so eine Sensation
Viele Aktionäre scheinen zu vergessen, dass Novo Nordisk nicht nur CagriSema ist. In erster Linie sind die Dänen Diabetes-Spezialisten und diese Expertise führte erst zur Entwicklung von Wirkstoffen wie Wegovy. Dementsprechend ist auch das Wachstum weiterhin beachtlich. 2024 verzeichnete der Konzern ein Umsatzwachstum von 25 Prozent im Jahresvergleich und das Ergebnis je Aktie wuchs um 22 Prozent. 2025 soll der Umsatz zudem wieder um 16 bis 24 Prozent wachsen. Zweistellige Wachstumsraten sind alles andere als ein schlechtes Signal und werden nur von den hohen Erwartungen etwas in den Hintergrund gerückt.
Und selbst wenn für Novo Nordisk noch mehr nur von CagriSema abhängen würde, die Analysten von Jefferies sahen für das Medikament zuletzt in einem konservativen Szenario ein Umsatzpotenzial von 7,25 Milliarden US-Dollar in der Spitze und attestierten dem Mittel damit einen absoluten Blockbusterstatus in einem Abnehm-Markt, der bis zum Jahr 2030 über hundert Milliarden US-Dollar wert sein soll.
Zudem soll es auch immer mehr Diabetes-Patienten geben. Lag die Zahl 2022 laut der Techniker Krankenkasse noch bei 425 Millionen Betroffenen, sollen es 2045 schon 783 Millionen potenzielle Patienten sein. Wenn sich die Aktie also weit genug abgekühlt hat, ist dank der breiten Wirkstoff-Pipeline des Unternehmens eine erneute Rallye alles andere als unwahrscheinlich.
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