Trotz der ständigen Rede über Crash, Rezession und Co. steigen die breiten Indizes immer weiter an und befinden sich teilweise schon wieder im Bullenmarkt. Irrational, wie J.P. Morgan meint.

Der DAX notiert bei 15800 Punkten, der S&P500 bei 4150 Punkten – eigentlich sieht es nicht wirklich nach einer Krise aus, zumindest, wenn man auf die breiten Indizes schaut. Allerdings sind Probleme wie eine kommende Rezession, geopolitische Konflikte, die Inflation, steigende Zinsen, eine mögliche Bankenkrise & Co. noch lange nicht vom Tisch.

J.P. Morgan: “Der Markt ist irrational”

Dementsprechend sprach J.P.Morgan nun in einer Studie davon, dass die Rallye des Marktes aktuell vollkommen irrational sein. Konkret hieß es:

„Wir glauben weiterhin, dass eine Rezession in diesem Jahr wahrscheinlich ist, da der anhaltende Druck durch hohe Zinssätze, Kreditkontraktion (nach der Bankenkrise), Druck auf Carry Trades und geopolitische Gegenwinde die Wirtschaft durchdringen und absacken lassen.“

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Das empfiehlt J.P. Morgan

Gleichzeitig rät J.P. Morgan aber keinesfalls komplett aus Aktien hinauszugehen, sondern eine sehr defensive Portfoliostrategie zu fahren. Tatsächlich hatte die Bank aber noch zu Anfang des Jahres auf Tech-Titel gesetzt, welche allerdings dem Analystenhaus inzwischen schon zu gut gelaufen sind. Hier hieß es:

„Wir glauben weiterhin, dass Tech in diesem Jahr besser performen wird als im letzten Jahr. Aber gleichzeitig glauben wir, dass der jüngste Tech-Run in absoluten Zahlen in die Länge gezogen wird.“

Kommt bald der große Absturz?

Doch wenn die Märkte irrational sind, warum kommt jetzt kein Crash? Tatsächlich fehlt dazu der Auslöser. Und auch J.P. Morgan moniert nur, dass Risiken nicht adäquat eingepreist sind und nicht, dass ein Abverkauf längst überfällig sei.

Ob das Analystenhaus allerdings recht hat, wird vor allem die aktuell beginnende Berichtssaison zeigen. Diese dürfte nämlich mit den Zahlen und den Ausblicken der Unternehmen klaren Aufschluss darüber geben, ob wir in eine Rezession steuern oder nicht. Damit hängen die Bewegungen des Marktes in den kommenden Wochen und Monaten an den Ereignissen der nächsten Tage.

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