Das gestrige US-Kartellrechtsurteil bezüglich Google wirkte für den Mutterkonzern Alphabet wie ein Befreiungsschlag und trieb deren Aktien um über neun Prozent nach oben. Die neue Rechtslage sorgte an der Börse aber auch bei Apple für Kauflaune.

Konkret wurde Google in dem Urteil verpflichtet, Wettbewerbern Zugang zu Teilen seiner Suchdaten zu gewähren – ein Schritt, der Alternativen zur dominanten Google-Suche erleichtern soll. Zugleich entschied das Gericht aber auch, dass Google weiterhin Milliarden an Apple zahlen darf, um als Standardsuchmaschine auf iPhones und iPads gesetzt zu bleiben. Eine drohende Zerschlagung von Schlüsselprodukten wie Chrome oder Android blieb somit aus.

Vorteile des Google-Urteils für Apple

Für Apple war die Nachricht ebenfalls ein Befreiungsschlag. Die Zahlungen von Google – Schätzungen zufolge im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich pro Jahr – sichern einen zentralen Teil des margenstarken Servicegeschäfts. Ohne dieses Urteil hätte der Konzern erhebliche Erlösausfälle erlitten. Stattdessen bleiben die Einnahmen stabil, regulatorische Risiken sinken, und die Planbarkeit für Investitionen steigt. Die Aktie reagierte im New Yorker Handel mit einem deutlichen Kurssprung um fast vier Prozent.

Darüber hinaus eröffnet die Entscheidung neue Spielräume für den Technologiekonzern: Apple galt im Bereich Künstliche Intelligenz bisher eher als Nachzügler. Mit der gesicherten Finanzbasis kann das Unternehmen verstärkt in eigene KI-Initiativen investieren – etwa in leistungsfähigere Sprachassistenten, personalisierte Suchfunktionen oder gar eine eigene Suchlösung. Analysten sprechen daher von freigesetzter „KI-Fantasie“, was Investoren offensichtlich zuversichtlich stimmt.

Neue KI-Fantasie bei Apple

Während Google nun stärker unter regulatorischem Druck steht und Wettbewerber wie Microsoft, Apple oder spezialisierte Start-ups von der Datenfreigabe profitieren könnten, erhält Apple ein Mehr an Stabilität inklusive zusätzlichen Wachstumsperspektiven. Der Analyst Daniel Ives von Wedbush Securities äußerte sich angesichts der jüngsten Entwicklung besonders optimistisch und bezeichnete die Gerichtsentscheidung als „Monster-Win“. Zugleich bekräftige er das bisherige Rating („Outperform“) sowie das Kursziel in Höhe von 270 Dollar, was übrigens ein neues Rekordhoch bedeuten würde.

Aus charttechnischer Sicht gelangt der Technologiewert nun aber in eine markante Widerstandszone, die von 240 Dollar bis zum Ende Dezember markierten Rekordhoch von 260 Dollar verläuft. Positiv anzumerken ist allerdings der Umstand, dass die langfristige 200-Tage-Linie derzeit nach oben dreht. Dies gilt in der Chartlehre als starkes Trendwechselsignal.

Fazit: Das Urteil bringt Apple zweifachen Nutzen – es sichert milliardenschwere Einnahmen und schafft Raum für Investitionen in die nächste Technologiewelle. Für Investoren verbindet sich damit verlässliche Stabilität mit attraktiver Zukunftsfantasie im Bereich KI. Eines sollte allerdings nicht außer Acht gelassen werden: Ein Risikofaktor bleibt weiterhin US-Präsident Trump und seine extrem chaotische Handels- und Finanzpolitik.

Apple (WKN: 865985)

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