Der Bitcoin feierte im Juli ein Comeback und kletterte fast bis auf 12.000 US-Dollar. Zuletzt hat er etwas korrigiert. Die wichtigste Ursache für den Anstieg war wohl, dass Gold und Silber deutlich angezogen haben und der Bitcoin als "virtuelles Gold" im Sog der Edelmetalle mit nach oben gezogen wurde.
Die Geldflut, die die Notenbanken in die Märkte pumpen, macht viele Investoren nervös. Die Angst davor, dass Papiergeld immer weniger wert wird, löst eine Flucht in Sachwerte aus, zu denen von vielen Anlegern auch der Bitcoin gezählt wird.
Dieser wird inzwischen genauso wie Edelmetalle oft als Inflationsschutz angesehen. "Wenn nur zehn Prozent der Goldinvestments in Bitcoin umgeschichtet würden, könnte das bei der Digitalwährung erhebliche Kurssteigerungen auslösen", sagt Richard Dittrich, Experte für Anlegerthemen bei der Börse Stuttgart.
Allerdings gibt es mittlerweile viele Investoren, die das gelbe Metall nicht durch eine Kryptowährung ersetzen, sondern ergänzen wollen, indem sie den Bitcoin als zweites Standbein und weiteren Portfoliobaustein ansehen. Die Akzeptanz der Kryptowährung hat in den vergangenen Jahren zugenommen und durch den in der Corona-Krise ausgelösten Digitalisierungsschub zusätzlichen Auftrieb bekommen.
Fantasie in den Kurs der virtuellen Devise kam zuletzt auch dadurch, dass mit Paypal einer der größten Zahlungsdienste weltweit Transaktionen mit Bitcoin erlauben will. Auch bei Mastercard gibt es entsprechende Überlegungen.
Positiv für die virtuelle Devise wirkt sich auch aus, dass ihre Bekanntheit sich erheblich erhöht hat. "Während der Bitcoin früher nur ein Nischenprodukt für Nerds war, wird er inzwischen von breiteren Anlegerschichten als eine mögliche Depotbeimischung anerkannt. Die gestiegene Bekanntheit zeigt sich auch darin, dass ‚Bitcoin‘ oft als Suchbegriff bei Google eingegeben wird", sagt Dittrich.
Dollarschwäche beflügelt Bitcoin
Aufwind erhielten Kryptowährungen überdies durch ein Interview zweier ehemaliger Vertreter der US-Notenbank, in dem sie die Idee befürworteten, mit digitalen Währungen US-Bürgern direkte Gutschriften zukommen zu lassen, wenn ein gewisses Niveau bei der Arbeitslosenquote erreicht wird. Hinzu kommt, dass der schwache Greenback den Bitcoin beflügelt, da dieser in US-Dollar gehandelt wird und daher für Käufer aus Ländern ohne Dollarwährung günstiger wird.
Charttechnisch hat der Bitcoin in Euro das Jahreshoch vom Februar bei 9.400 Euro überwunden. Nun ist der Weg frei bis zum Vorjahreshoch bei gut 10.500 Euro. Mit dem physisch besicherten, auf Xetra gehandelten Bitcoin Exchange Traded Krypto ETC (ISIN: DE 000 A27 Z30 4) der ETC Group können Anleger auf weiter steigende Kurse setzen.