Konkrete Details nannte Steiner nicht, deutete aber an, dass die Nordhessen an ihrer Zwei-Säulen-Strategie festhalten werden: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass K+S in Zukunft nicht mehr für Kali und Salz stehen könnte".

Der Düngemittelkonzern, der auch der weltgrößte Salzproduzent ist, hatte 2015 einen Übernahmeversuch durch den kanadischen Rivalen Potash abgewehrt. Der K+S-Vorstand hatte damals erklärt, dass die informelle Offerte über 41 Euro je Aktie zu niedrig sei und unter anderem das Salzgeschäft nicht angemessen widerspiegele. "Welche Überlegungen gibt es mit Blick auf die Salzsparte?", fragte nun Florian Honselmann von der Aktionärsvereinigung SdK. Auch Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer beim größten deutschen Aktionärsverein DSW, wollte wissen, ob auch eine Abspaltung denkbar sei.

Finanzchef Burkhard Lohr erklärte, dass sich die Konzentration auf zwei Säulen bislang für das Unternehmen ausgezahlt habe. "Es gilt, sich genaue Gedanken zu machen, wie die Zukunft der Zwei-Säulen-Strategie aussehen soll", sagte er nur. "Im Rahmen dessen werden wir auch die Frage beantworten, wie wir den Wert des Salzgeschäfts besser in unserem Kurs darstellen können." Eine konkrete Antwort blieb der K+S-Vorstand aber schuldig.

Auch Analysten gehen davon aus, dass das Salzgeschäft bei einer Überprüfung der Konzernstrategie im Vordergrund stehen dürfte. "Wir interpretieren das Vorhaben als Reaktion auf die Kritik nach der abgelehnten Potash-Offerte", erklärte Analyst Bernhard Weininger von Independent Research. "Größere Strategieänderungen sehen wir aber als unwahrscheinlich an". Das hatte Lohr bereits im März auf der Bilanzpressekonferenz angedeutet: Eine "Revolution" sei bei K+S unter ihm nicht zu erwarten, hatte er. Lohr übernimmt am Freitag das Ruder bei K+S; Steiner geht nach fast zehn Jahren an der Konzernspitze in den Ruhestand.

rtr