Die Papiere des Düngemittelherstellers knickten am Vormittag um weitere 4,83 Prozent auf 23,335 Euro ein. Ihr bisheriges Tagestief hatten sie bei 22,73 Euro erreicht. Zusammen mit dem Rückgang am Vortag haben die Papiere damit in zwei Tagen mehr als siebeneinhalb Prozent nachgegeben.

NACH GEWINNEINBRUCH WEITERE VORSICHT

    K+S bleibt nach einem Gewinneinbruch 2013 zurückhaltend für das laufende Jahr. Aufgrund der spürbar niedrigeren Durchschnittspreise bei Kali- und Magnesium erwartet der Vorstand das operative Ergebnis (Ebit I) 2014 deutlich unter dem Vorjahr. Am Mittwoch hatte der Konzern mit den Eckdaten bereits seine Dividende gekappt.

    Entsprechend mau fielen die bisherigen Analystenreaktionen aus: K+S sei noch nicht aus dem Gröbsten raus, auch wenn die Resultate aus dem vierten Quartal unerwartet gut gewesen seien, schrieb Analystin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank. Die vorgeschlagene Dividende sei eine Enttäuschung. Zudem blieben die Unsicherheiten auf dem Kalimarkt bestehen und auch die Bilanz dürfte weiter strapaziert bleiben. Die Expertin rät weiter zum Verkauf der Papiere.

DEUTSCHE BANK RÄT WEITER ZUM VERKAUF

    Laut Lutz Grüten von der Commerzbank bleibt es hochspekulativ, auf die Aktien von K+S zu setzen, denn alles hänge von russischen Oligarchen ab, hieß es vom Experten mit Blick auf den Kali-Markt und seine maßgeblichen Akteure. Die Lage der Preiskartelle sei sehr unübersichtlich. Im vergangenen Sommer waren K+S-Papiere massiv eingebrochen, nachdem die Bande zwischen Uralkali und Belaruskali getrennt wurden. In der Folge hatten die Unternehmen ihre disziplinierte Preis-vor-Volumen-Strategie aufgegeben.

    Equinet-Analyst Michael Schäfer dagegen bleibt optimistisch und sieht sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Aussichten nicht so schlimm sind wie befürchtet. Er rechnet in den kommenden Quartalen mit schrittweise steigenden Markterwartungen und bleibt bei seiner Kaufempfehlung.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Anders als Anleger es bisher von Norbert Steiner gewohnt waren, bevorzugt der Chef des Salz- und Düngemittelkonzerns K+S beim Ausblick für das laufende Jahr Moll-Töne und bleibt auch mit Blick auf eine mögliche Wiederbelebung des Kalikartells durch die russischen und weißrussischen Kali-Lieferanten vorsichtig. Da sich der wichtige Abnehmer China vor einiger Zeit mit den großen Kali-Herstellern geeinigt habe, zeichne sich "eine Bodenbildung bei den Preisen" ab, sagt Steiner. Die deutliche Kürzung der Dividende von 1,40 auf 25 Cent pro Aktie ist keine Überraschung und mit Bezug auf die erheblichen Belastungen, die der DAX-Konzern während der kommenden Jahre schultern muss, vernünftig. Um im langfristig aussichtsreichen Kali-Markt auf Wachstumskurs zu bleiben, muss der Konzern aus Kassel den drei Milliarden Euro teueren Bau einer Mine in Kanada nach Plan vorantreiben um sie im Sommer 2016 in Betrieb zu nehmen. Die dafür notwendigen milliardenschweren Anleihen könnte K+S erfolgreich platzieren. Für langfristig orientierte Anleger, die Kursschwächen zum Kauf nutzen sollten, bleibt die Aktie aussichtsreich. Kaufen.