DIE ANBIETER



Weltweit wurden im vergangenen Jahr 68,4 Millionen Tonnen Kali verkauft. Größter Produzent ist das nordamerikanische Exportkonsortium Canpotex, in dem die Konzerne Potash, Mosaic und Agrium zusammenarbeiten. Es kommt auf einen Marktanteil von 28,7 Prozent. Es folgen der russische Anbieter Uralkali (18 Prozent), Belaruskali (14,8 Prozent) aus Weißrussland und K+S (8,3 Prozent). Der israelische ICL-Konzern kommt auf einen Marktanteil von 7,8 Prozent, gut 20 kleinere Produzenten aus China haben zusammen 12,7 Prozent.

DIE KUNDEN



Kali ist neben Stickstoff und Phosphat ein Hauptbestandteil von Düngemittel und wird vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. Die größten Absatzmärkte sind China, Indien und Brasilien. K+S stellt jedoch auch Spezialprodukte für die Pharma- und Lebensmittelindustrie her, hochreines Kaliumchlorid wird beispielsweise für Dialyselösungen benötigt. Solche Produkte sind zwar aufwendiger herzustellen als Düngemittel, werfen aber auch höhere Gewinnmargen ab.

DAS KARTELL



Canpotex, Uralkali und Belaruskali haben viele Jahre das Angebot verknappt und den Preis so auf einem hohen Niveau gehalten. 2013 kam es dann zu einer Revolution in der Branche: Die Russen scherten aus, seitdem produzieren sie, so viel sie können. Die Nordamerikaner drosseln die Produktion dagegen weiter, wenn sie es für nötig halten, und sorgen so dafür, dass der Kali-Preis weltweit deutlich über den durchschnittlichen Produktionskosten verharrt. Mit einem Kauf von K+S, das selbst keinen Einfluss auf den Weltmarktpreis hat, würde Canpotex seine Marktmacht ausbauen und sicherstellen, dass die "Preis-vor-Mengen"-Strategie weiter funktioniert.

NEUE WETTBEWERBER



Das Oligopol steht vor der großen Herausforderung, den Kali-Preis trotz Überkapazitäten am Markt in den kommenden Jahren zumindest stabil zu halten. Die Nachfrage wird aus Sicht von Experten allenfalls moderat steigen, das Angebot könnte dagegen deutlich zulegen. Neue Minen von Potash, K+S und dem russischen Konzern EuroChem sind nämlich bald betriebsbereit. Sorgen bereitet vielen Branchenvertretern zudem der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton, der seit langem mit einem Markteintritt liebäugelt. Die Eröffnung einer riesigen Kali-Mine in Kanada hat BHP zwar fürs erste auf Eis gelegt, könnte bei einem attraktiven Kali-Preis aber jederzeit durchstarten.

Reuters