Erst vor wenigen Tagen hat Potash einen weiteren Vorstoß unternommen: Die Kanadier haben erneut unaufgefordert Vorstand und Aufsichtsrat von K + S angeschrieben und eine Kooperationsvereinbarung vorgeschlagen. "Wir sind gemeinsam mit dem Aufsichtsrat nach wie vor überzeugt, dass der vorgeschlagene Preis von 41 Euro je Aktie dem fundamentalen Wert von K + S nicht annähernd entspricht", erklärte aber Vorstandschef Norbert Steiner. Auch was den anderen Hauptstreitpunkt betrifft, gibt es nach wie vor keine Annäherung: Aus Sicht des K + S-Vorstands besteht demnach unverändert die Sorge, dass die von Potash vorgeschlagene Transaktion Arbeitsplätze und Standorte gefährde und die Rohstoffproduktion in Deutschland nicht gesichert sei. Potash gehe zwar auf die Interessen von Arbeitnehmern
und Standorten ein, biete ihnen aber keine Verlässlichkeit, argumentiert Steiner. Auf Hilfe von der Politik kann er indes nicht hoffen. Die Bundesregierung hat durchsickern lassen, dass sie keinen Einstieg bei den Hessen vorbereite.
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Erst Freund, dann Feind
Wenn die freundlichen Bemühungen scheitern, könnte Potash die Offerte einer feindlichen Übernahme folgen lassen. In diesem Fall hätten die K + S-Anteilseigner das Sagen. Da sich der Konzern fast vollständig im Streubesitz befindet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Potash dann zum Zug kommt, hoch. Mit einem Discount-Call können Anleger mit "angezogener Handbremse" auf ein solches Szenario setzen. Das Papier wirft auch dann eine positive Rendite ab, wenn die K + S-Aktie nur seitwärts läuft. Entscheidend ist die Marke von 35 Euro. Sofern der Titel am Laufzeitende am 16. September 2015 mindestens auf diesem Niveau notiert, wird der Discount-Call zu zwei Euro je Stück zurückgezahlt. Auf Basis des aktuellen Briefkurses winkt eine Rendite von 28,2 Prozent. Allerdings ist Risikobereitschaft gefragt. Denn wenn die Aktie zum Ende der Laufzeit bei 33 Euro oder weniger steht, verfällt der Schein wertlos.