K+S: Übernahmepoker geht in neue Runde

Der kanadische Rohstoffkonzern Potash hat es offenbar weiterhin auf den Salz- und Düngemittelhersteller K+S abgesehen. Anfang Juli hatten die Hessen Übernahmegesprächen mit Potash eine Abfuhr erteilt - unter anderem weil das informelle Angebot von 41 Euro pro Aktie als zu niedrig erachtet wurde. Seither schwanden die Hoffnungen vieler Anleger, dass die Kanadier noch zum Zug kommen. Doch Gerüchte über eine mögliche feindliche Übernahme verhalfen der K+S-Aktie in der vergangenen Woche zu einem deutlichen Kursplus. In der Politik regt sich jedoch Widerstand, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow etwa hält eine feindliche Übernahme für den falschen Weg. Ob die Politik Potash stoppen kann, bezweifeln Experten jedoch. Doch die Titel von K+S notieren weit unter der Marke von 41 Euro. Der Kursabschlag ist so hoch, dass sich eine Spekulation auf einen Erfolg der Kanadier lohnt.

FW





Hypoport: Profiteur der niedrigen Zinsen

Der Finanzdienstleister Hypoport ist sich im Höhenflug. Die Aktie hat sich seit Jahresanfang verdreifacht, das operative Geschäft brummt. Das Unternehmen, zu dem der Finanzvertrieb Dr. Klein und der Finanzmarktplatz Europace gehören, profitiert momentan von einer starken Nachfrage nach Baufinanzierungen. Wegen des niedrigen Zinsniveaus boomt die hiesige Bauindustrie. Das Finanzierungsvolumen stieg hierzulande im ersten Halbjahr um über 20 Prozent. Die Zahlen, die Hypoport für das erste Halbjahr vorgelegt hat, konnten sich sehen lassen. Der Umsatz legte um mehr als ein Viertel zu. Hypoport wächst damit sogar noch schneller als der ohnehin schon florierende Markt. Das Ergebnis wurde mehr als verdoppelt und übertraf damit bereits nach dem ersten Semester das Rekordergebnis des gesamten Vorjahres. Die positive Entwicklung dürfte sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen.

LAW





Ströer: Außenwerber wird immer digitaler

Bei Ströer geht es derzeit Schlag auf Schlag: Erst Mitte August kaufte der Außenwerber T-Online. Weil zur Extochter der Deutschen Telekom auch Interactive Media gehört, vergrößerte diese Übernahme die Vormachtstellung der Kölner im Onlinewerbemarkt weiter. Mit dem Erwerb von OMS setzte der Außenwerber die Einkaufstour nun fort. Der Digitalvermarkter regionaler Tageszeitungen soll rund 30 Millionen Euro Umsatz liefern. Wie bei T-Online bezahlt Ströer den Kaufpreis mit eigenen Aktien. Dank der Übernahmen sollen 2016 rund 40 Prozent der Erlöse digital erzielt werden. Insgesamt will Ströer dann über eine Milliarde Euro umsetzen. Die Ebitda-Marge soll 23 bis 24 Prozent erreichen. Mit der durch OMS gesteigerten Onlinereichweite wird Ströer für Werbekunden noch attraktiver. Das verbessert die langfristigen Perspektiven, weshalb die Aktie trotz überfälliger Konsolidierung ein Favorit der Redaktion bleibt.

PRL





Zumtobel: Prognose bleibt trotz temporärer Belastung

Einen kleinen Rückschlag musste Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher auf seinem Erfolgskurs in Österreich hinnehmen. Im ersten Quartal von Mai bis Juni ging der Gewinn bei dem Beleuchtungsspezialisten unerwartet zurück. Als Grund für die Ergebnisschwäche macht der ehemalige Infineon-Vorstand Lieferengpässe in einigen Werken sowie steigende F & E-Kosten verantwortlich. Allerdings kamen Letztere für Schumacher nicht überraschend, zudem soll es sich dabei größtenteils um "temporäre Belastungen" handeln. Daher bleibt der Manager seiner Jahresprognose treu: Steigerung des den bereinigten Betriebsgewinns von 66,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 90 bis 100 Millionen Euro. Das Ziel, ein Erlösplus von fünf Prozent, hat Zumtobel im ersten Quartal bereits übertroffen. An der Börse knickte der Kurs dennoch um zehn Prozent ein. Mutige Anleger nutzen jetzt das ermäßigte Niveau zum Einstieg.

CI





MSCI Ireland: Vom Krisenland zum Überflieger

Auf eine dramatische Vergangenheit blickt Irland zurück. Im Zuge der Finanzkrise fiel der Inselstaat 2007 als eines der ersten Länder in die Rezession und flüchtete später unter den EU-Rettungsschirm. Von der einstigen Notlage ist heute nichts mehr zu sehen. Die Regierung in Dublin hat nun nach überraschend guten Konjunkturdaten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2015 von vier auf rund sechs Prozent angehoben. Damit würde die irische Konjunktur am stärksten in ganz Europa zulegen. Auch die Ratingagentur Moody’s äußerte sich positiv und hob aufgrund einer besseren Verschuldungslage ihren Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf "positiv" an. Sogar eine Heraufstufung in den begehrten "A"-Bereich stellte sie in Aussicht. Die Börse quittiert die aktuell gute Lage mit Kursaufschlägen. Anleger können mit dem Indexzertifikat auf den MSCI Ireland eins zu eins an einem weiteren Aufschwung partizipieren.

CI





Allianz Disc. EUR. Strat.: Ein Fonds für schwierige Zeiten

In schwierigen Marktphasen verdient Allianz-Fondsmanager Harald Sporleder nach eigenen Angaben leichter Geld. Tatsächlich hat sich das Portfolio des Discover Europe Strategy Fonds dank Long-Short-Strategie auch während der jüngsten Kursturbulenzen erfolgreich geschlagen. Sporleder kann sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse europäischer Aktien setzen, solange er insgesamt mehr oder weniger neutral positioniert ist. Die Anlagen sind breit über Branchen und Länder gestreut. Der Manager pickt sich einzelne Sektoren, Länder und Themen heraus, bei denen er Renditechancen wittert. Aktuell wettet er beispielsweise gegen britische Supermarktketten wie Tesco, die von Aldi und Lidl ausgestochen werden, sowie gegen Betreiber von Kernkraftwerken. Der Fonds erzielt seit sechs Jahren stabile Zuwächse von mindestens fünf Prozent pro Jahr. Die Volatilität lag dabei stets unter fünf Prozent.

JGR