von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Spannung pur am deutschen Aktienmarkt: Der DAX lag zum Wochenauftakt im Tief bei 9527 Zählern und damit sowohl an der Untergrenze des im Tageschart seit 2012 bestehenden Aufwärtstrendkanals (grün im dritten Chart eingezeichnet), als auch an der Untergrenze des bis Juni zurück reichenden Abwärtstrendkanals im Ein-Stunden-Chart (rot im zweiten Chart eingezeichnet).

Irgendwann muss sich der Markt für eine Richtung entscheiden, doch zunächst bewirkte das Zusammentreffen dieser beiden Trendlinien eine Umkehr des DAX zurück nach oben. Er ist damit von beiden Geraden abgeprallt, wodurch vorläufig auch beide Trendkanäle bestätigt wurden. Doch nach welchen der zwei Kurskorridore werden sich mittelfristig mehr Anleger richten?

Diese Frage wird spätestens in ein paar Wochen beantwortet, wenn die momentan noch bei rund 9800/9870 Zählern verlaufende Obergrenze des Abwärtstrendkanals auf 9500 Punkte gefallen ist. Dann berührt sie die Aufwärtstrendkanal-Untergrenze, und der Spielraum zwischen ihnen wird null, dass der Markt in eine Richtung ausbrechen muss. Bei dem aktuellen Abwärtstempo der Trendlinie von rund 200 Punkten je Monat kann dies noch bis Ende September dauern. Doch es ist davon auszugehen, dass die Entscheidung nicht erst im letzten Moment fällt - zumindest war das in der Vergangenheit eher selten der Fall.

Sobald das Sommerloch - also die Umsatzflaute und niedrige Schwankungsbreite der Kurse in dieser Jahreszeit - beendet ist, dürfte bereits feststehen, welcher Trend sich durchgesetzt hat. Das ist in der Regel Mitte September. Und im schnellsten Fall könnte es schon morgen passieren, sobald der DAX unter die 200-Tage-Linie bei rund 9470 Zählern fällt und dort auch bleibt. Allerdings halten wir das für relativ unwahrscheinlich. Erst einmal dürften die Kurse zwischen diesem Mittelwert und der 9800er-Marke schwanken, wobei schon die Rückeroberung der Ex-Unterstützung bei 9600/9650 heute nicht einfach wird.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Aus der übergeordneten Perspektive sieht alles noch ganz harmlos aus: Im Tageschart verläuft der DAX in einem Aufwärtstrend, der entsprechende Kurskorridor bildet eine Spanne zwischen 10.900 Zählern oben und 9500 Zählern unten. Dazu kommt: In den grau markierten Sommerlöchern schwanken die Kurse erfahrungsgemäß nur sehr wenig. Meist beginnt dieser Saisonale Effekt Ende Juli, dieses Jahr war es aber auch schon im Juni sehr ruhig. Ein Fall unter die 200-Tage-Linie bei aktuell 9470 ist dadurch nicht ganz so wahrscheinlich. So mancher Investor könnte diese Zone sogar als Schnäppchenpreis wahrnehmen.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart zeigt sich ein schöner Aufwärtstrend, der sogar bis 2011 zurück reicht. Die aktuell niedrige Schwankungsbreite der Kurse ist auch hier offensichtlich - erkennbar an der geringen Höhe der einzelnen schwarzen senkrechten Striche (Bars), die den Abstand zwischen Wochenhoch und Wochentief abbilden. Ansonsten bietet der Chart keine spannenden Zusatzinfos: Die erst stärkere Langfrist-Unterstützung bei 7500 Punkten wird vorerst nicht gebraucht, die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren zeigen weder eine Überhitzung, noch eine Unterkühlung des Marktes an.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände