Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Seit der US-Saatgutkonzern Monsanto versuchte, den Agrarchemieproduzenten Syngenta zu übernehmen, hat der Kurs von KWS Saat ein Allzeithoch von 314 Euro erreicht. Dass es aber gar nicht der Hilfe des transatlantischen Zwistes bedurfte, zeigt der Konzern aus Einbeck in Niedersachsen mit der Ergebniserwartung für das im Juni beendete Geschäftsjahr 2014/2015. Demnach dürfte der Gewinn vor Zinsen und Steuern statt erwarteter 127 Millionen Euro nun rund 138 Millionen betragen. Den Umsatz taxiert KWS bei rund 1,26 Milliarden Euro, was dem Vorjahreswert entspricht. Für das bessere Ergebnis sind vor allem das nordamerikanische Geschäft mit Zuckerrübensaatgut und die stärkere Nachfrage bei Mais verantwortlich. Zwar spielten auch positive Wechselkurseffekte eine Rolle, doch die hohen Investitionen in die weitere internationale Expansion sowie Forschung und Entwicklung scheinen sich auch auszuzahlen. Die Analysten beurteilen KWS zwar weiter nur als Halteposition, wir erwarten aber im neuen Geschäftsjahr ein zweistelliges Ergebniswachstum. Trotz des hohen KGV ist die Aktie nicht zu teuer. Kursrücksetzer zum Kauf nutzen, Stoppkurs nachziehen.

BAT