Bessere Karten hat inzwischen die Deutsche Annington, der Immobilienkonzern punktet nach der jüngsten Kurs-Rally mit einer Marktkapitalisierung von 12,7 Mrd. Euro. Sollte es hier bis Ende August nicht zu einem kleinen Wunder kommen, dürfte mit Wirkung zum 21. September die Deutsche Annington den Platz von Lanxess im DAX einnehmen. Anfang September legt die Deutsche Börse die künftige Indexzusammensetzung fest.
Allerdings sollte der Rausschmiss inzwischen zu einem Großteil im Kurs eingepreist sein. Ohnehin war die Gewichtung nur gering, der sehr wahrscheinliche Abstieg bietet auch Erholungspotenzial. Denn wesentlich schneller als erwartet hat der seit April 2014 amtierende Konzernchef Matthias Zachert die Kölner wieder auf Spur gebracht. Nur 17 der 30 DAX-Werte übertrafen die Gewinnerwartungen im zweiten Quartal, darunter war auch Lanxess. Sowohl positive Währungseffekte sowie das Effizienzprogramm "Let's Lanxess again" lassen Zuversicht aufkommen. Kosteneinsparungen und die rechtliche Ausgliederung der Kautschukaktivitäten verlaufen vielversprechend, der Ausgliederungsprozess dürfte zum Jahreswechsel abgeschlossen sein. Mit den guten Halbjahreszahlen im Rücken erhöhte das Management auch die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr, obwohl das Umfeld schwierig ist.
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Haltemarken rücken näher
Im Kursbild sind die positiven Signale allerdings kaum zu erkennen. Ähnlich wie viele andere DAX-Werten fiel Lanxess zuletzt unter die 200-Tage-Linie bei knapp 47 Euro. Sicherheit bietet die breite Unterstützungszone bei 42/43 Euro. Für eine allmähliche Stabilisierung spricht auch der weite Abstand zur 21-Tage-Linie von 13 Prozent. Nur selten und wenn nur für kurze Zeit wurden in den vergangenen sechs Jahren größere Differenzen gemessen. Sollte auch der Gesamtmarkt wieder freundlicher werden, dürfte die Aktie erneut in Richtung der Barrieren bei 56 und 59 Euro laufen.
Auf Seite 3: 100 Prozent bis Jahresende
100 Prozent bis Jahresende
Mit den jüngsten Turbulenzen an den Märkten ist auch die Volatilität deutlich gestiegen. Anleger sollten daher grundsätzlich nicht zu aggressiv agieren und gerade bei Hebelprodukten vorsichtig sein. Potenzial ist bei Lanxess durchaus vorhanden, vor allem wenn die Kölner einen Kooperationspartner für das Kautschukgeschäft präsentieren und die Neuausrichtung weiter Früchte trägt.
Kontrollierte Offensive bietet sich daher an in Form eines Capped Call-Optionsscheins mit einem Basispreis bei 36 Euro und einem Cap bei 41 Euro (WKN HY63HJ). Ausgehend von aktuellen Niveau könnte die Aktie somit noch um gut acht Prozent fallen, ohne dass die Maximalauszahlung von fünf Euro gefährdet ist. Sollte Lanxess zum Laufzeitende Mitte Dezember 2015 auf oder über 41 Euro notieren, legt der Schein um 36 Prozent oder 116 Prozent p.a. zu. Erst ab einem Kurs von unter 36 Euro kommt es zum Totalverlust.
Basiswert Lanxess
Kurs Basiswert 44,6 EUR
Produkt Capped-Call
WKN HY63HJ
Emittent HypoVereinsbank
Bewertungstag 16.12.2015
Basispreis 36 EUR
Cap 41 EUR
Maximalrendite (p.a.) 36% (116%)
Kurs Zertifikat 3,66 Euro
Zielkurs 5 EUR
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de