Zachert, der seit April an der Lanxess-Spitze steht, will die Zahl der Geschäftssparten verringern und die Verwaltung effizienter gestalten. Wie viele Stellen von den Maßnahmen betroffen sein werden, verriet Zachert bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen noch nicht. Die Neuausrichtung würde möglicherweise bereits im Schlussquartal zu überschaubaren Einsparungen führen, sagt Zachert.
Außerdem ist Zachert nach wie vor auf der Suche nach einem Kooperationspartner für das Kautschukgeschäft. Auf eine schnelle Erfolgsmeldung dürfen Anleger aber nicht hoffen. "Das wird sicherlich mehrere Quartale in Anspruch nehmen", sagt der Lanxess-Chef.
Im abgelaufenen Quartal steigerte der Konzern sein bereinigtes operatives Ergebnis um gut ein Fünftel auf 239 Millionen Euro - etwas mehr als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn schoss von neun auf 55 Millionen Euro in die Höhe, nachdem im Vorjahr hohe negative Sondereffekteangefallen waren. Der Umsatz ging allerdings um knapp sechs Prozent auf rund zwei Milliarden Euro zurück. Lanxess verwies dabei auf rückläufige Preise.
Für das Gesamtjahr rechnet Lanxess nun mit einem bereinigten operativen Gewinn von 780 bis 820 Millionen Euro. Bislang war man von 770 bis 830 Millionen Euro ausgegangen, nach 735 Millionen Euro im Vorjahr.
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Einschätzung der Redaktion
Die Lanxess-Aktie reagierte heute morgen zunächst sehr positiv auf das vorgestellte Zahlenwerk und die angekündigten Sparmaßnahmen. Belastet von dem schwachen Umfeld hat der Titel die Gewinne aber gegen Mittag wieder abgegeben. Investierte Anleger halten vorerst an der Aktie fest, beachten aber den Stoppkurs bei 44,30 Euro. Aus charttechnischer Sicht besteht durchaus die Gefahr, dass diese Marke in den kommenden Tagen getestet wird.