Für das laufende Jahr rechnet er mit einem leichten Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns - Analysten hatten aber mehr erwartet. Lanxess-Anleger warfen die Papiere aus ihren Depots, sie waren mit einem Minus von rund fünf Prozent Schlusslicht im MDax.

Der Ausblick enttäusche, erklärte Analyst Markus Mayer von der Baaderbank. Gegenwind könne von unerwartet hohen Wechselbelastungen kommen. Auch sei auf eine höhere Dividende spekuliert worden. Diese soll immerhin um zehn Cent auf 80 Cent je Aktie steigen. Dabei schrumpfte das Konzernergebnis wegen Kosten für die Integration des übernommenen US-Rivalen Chemtura und einer Einmalbelastung durch die US-Steuerreform auf 87 Millionen und damit auf weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes. Operativ lief es rund, der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) stieg um fast 30 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro - den höchsten Wert der Firmengeschichte. Lanxess setzte 9,6 Milliarden um, ein Plus von gut 25 Prozent.

"Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir strategisch und operativ viel erreicht", sagte Zachert. "Damit haben wir eine starke Basis für die Zukunft gelegt." Ab dem zweiten Quartal soll das Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen werden. Ohne Arlanxeo erzielten die übrigen vier Unternehmenssparten 2017 ein bereinigtes Ebitda von 925 Millionen Euro, sie sollen in diesem Jahr als "neue Lanxess" das Ergebnis leicht ausbauen. Lanxess hatte sein Geschäft mit synthetischem Kautschuk 2015 in das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht. An den Besitzverhältnissen soll sich bis 2021 nichts ändern, wie Zachert bekräftigte .

Zu Berichten über ein Interesse der Kölner an der milliardenschweren Spezialchemie von Akzo Nobel wollte er sich nicht äußern. Zachert sagte nur, es werde weitere Portfolio-Anpassungen geben. "Wir wollen kontinuierlich Asien und Amerika ausbauen, zum einen organisch, aber natürlich sollen Akquisitionen auch dabei helfen." Medienberichten zufolge will Lanxess zusammen mit dem US-Finanzinvestor Apollo eine Offerte für die Spezialchemie von Akzo vorlegen. Der Vorstand des niederländischen Konzerns sucht einen Käufer, prüft parallel dazu aber auch einen Börsengang der Sparte. Eine Entscheidung soll bis April fallen.

rtr