Der Spezialchemiekonzern Lanxess gibt sich nach einem Gewinnplus im ersten Quartal zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hebt die Prognose an. Es werde nun mit einem bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) zwischen 900 und 950 Millionen Euro gerechnet, sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert am Mittwoch. Bisher hatte die Firma 880 bis 930 Millionen Euro in Aussicht gestellt. "Wir sind mit einem starken ersten Quartal ins laufende Geschäftsjahr gestartet und auch das zweite Quartal hat gut begonnen", sagte er. Die Aktie legte vorbörslich im Nebenwerteindex MDax um 2,7 Prozent zu.
Im ersten Quartal steigerte Lanxess den Betriebsgewinn bereinigt dank einer gestiegenen Nachfrage, positiver Währungseffekte und einer höheren Auslastung um rund 14 Prozent auf 262 Millionen Euro. Dabei lief es unter dem Strich vor allem auch in der Sparte mit synthetischem Kautschuk besser, wo im Vergleich zum Vorjahr Anlaufkosten für neue Werke in Asien wegfielen. Der Gesamtumsatz hingegen gab wegen niedrigerer Verkaufspreise in Folge der gesunkenen Rohstoffkosten um fast sechs Prozent auf 1,92 Milliarden Euro nach. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro und einem bereinigten Ebitda von 253 Millionen Euro gerechnet.
Mit Beginn des zweiten Quartals brachte das Kölner Unternehmen das schwächelnde Geschäft mit synthetischem Kautschuk in das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco ein. Die Einnahmen daraus will Zachert unter anderem für Investitionen in weniger zyklische Geschäfte und Zukäufe nutzen. Bereits Ende April schlug Lanxess zu und erwarb für rund 210 Millionen Euro das Geschäft für Desinfektions- und Hygienelösungen vom US-Chemiekonzern Chemours.
Reuters