Die gesetzliche Rente deckt inzwischen kaum 50 Prozent des letzten Bruttogehalts ab - Tendenz stark sinkend. Daher muss noch in Eigenregie gespart werden. Einen Königsweg gib es dafür zwar nicht. Aber Misch- bzw. Multi-Asset-Fonds, die seit einigen Jahren zu den Absatzrennern gehören, sind ein Ausweg. Inzwischen machen sie bereits mehr als 20 Prozent des Gesamtmarkts aus - Tendenz stark steigend. Mit ein Grund für die ungebremste Nachfrage ist das Zinsumfeld. EZB-Chef Mario Draghi hat klargemacht, dass die Zinsen noch jahrelang niedrig bleiben. Daher kommt man an einem gewissen Aktienanteil nicht vorbei - auch nicht als konservativer Anleger. Weiterer Pluspunkt für Mischfonds: Aktien bleiben langfristig attraktiv, allerdings könnten die aktuellen Turbulenzen nicht die letzten sein. Daher ist es besser, auf einen wirklich aktiven Manager zu setzen.

Defensive Mischvarianten könnten sich als Einstiegsdroge für bislang abstinente Sparbuch- oder Festgeldsparer etablieren. Insbesondere risikokontrollierte Fonds wie der LBBW Multi Global sind ideale Grundlagen für den Vermögensaufbau. Denn im Gegensatz zu den klassischen Mischfonds mit einer statischen Aufteilung von etwa 70 Prozent Staatsanleihen und 30 Prozent Aktien geht die LBBW Asset Management bei ihrem LBBW Multi Global viel flexibler vor. Die Aktienquote ist auf 30 Prozent begrenzt und auf der Anleiheseite kann Manager Christoph Groß ganz flexibel in verschiedene Anleiheklassen investieren. Den Aktienanteil managt Steffen Merker.

Im Vordergrund der beiden Stuttgarter Fondslenker steht die Stabilität des LBBW Multi Global. Egal zu welchem Zeitpunkt Anleger seit 1995 in den Mischfonds eingestiegen sind: Ihr Minus war auf Jahresbasis nie größer als 5,2 Prozent. Insgesamt gab es auch nur fünf solcher negativen Zeiträume. Selbst in den Crashjahren 2002 und 2008 konnte die negative Wertentwicklung innerhalb von zwei Jahren wieder ausgeglichen werden. Gleichzeitig lieferte der Mischfonds eine überzeugende Rendite: In den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich gut sechs Prozent. Und das bei Schwankungsbreiten, die zwischen drei und vier Prozent liegen.

Groß und Merker wollen auch weiterhin kontinuierliche Erträge bei diesen geringen Schwankungen erzielen. Um das zu erreichen, investiert Groß auf der Rentenseite flexibel in Unternehmens- und Staatsanleihen sowie Pfandbriefe. Im Rentenbereich setzt er derzeit angesichts des niedrigen Zinsumfelds insbesondere auf Anleihen mit möglichst hohen Spreads gegenüber deutschen Bundesanleihen. Damit erhöht sich laut Groß der Puffer bei möglichen Zinssteigerungen. Aus diesem Grund hat er den Anteil von Corporate Bonds und Anleihen aus der europäischen Peripherie (Italien und Spanien) übergewichtet. Staatsanleihen aus Ländern wie Deutschland wiesen eine zu niedrige reale Rendite auf und bergen für den Experten daher ein zu hohes Kursverlustrisiko. Im Aktienbereich investiert Merker in erzsolide und dividendenstarke Titel. So zählen zu den größten Positionen etwa SAP, Novo Nordisk oder BASF. Die Aktienquote betrug zuletzt überschaubare 14,5 Prozent. Merker scheut sich aber auch nicht, im Falle des Falles die Quote auf null zu senken. Dies war etwa während der Lehman-Krise 2008 der Fall. Damals hatte der LBBW Multi Global monatelang eine Aktienquote von null Prozent, da ihm das Risiko einfach zu hoch erschien. Durch den Verkauf von Optionen versuchen die beiden zudem, regelmäßig Zusatzerträge zu erzielen.

Bislang noch nicht so bekannter Mischfonds, der eine gute Alternative zu den Schwergewichten wie dem Ethna Aktiv ist.

jk

Auf Seite 2: Investor-Info