Der legendäre Investor Warren Buffett hat seine eigene spezielle Meinung zu Airline-Aktien: Mit Fluggesellschaften verdiene man "null Komma nichts" sagte er 1999 in einem Interview. Für Value-Anleger mag das Aktienuniversum bessere Anlageziele bieten. Doch wer spekulativer unterwegs ist, sollte die Luftfahrbranche nicht links liegen lassen. Immer wieder bieten sich bei den zyklischen Firmen gute Einstiegsgelegenheiten für ein kurzfristiges Investment. Aktuell konnte das bei der Lufthansa der Fall sein.

Die gesamte Branche hat Rückenwind vom billigen Ölpreis. Die Einsparungen für die Lufthansa werden für das laufende Jahr auf 800 Millionen Euro geschätzt. Weil für die Berechnung ein Ölpreis von 37 Dollar unterstellt wurde und der Rohstoff seit geraumer Zeit deutlich darunter notiert, ist noch Luft für langfristig höhere Einsparungen. Auch das Thema Streiks, das die Airline das gesamte Jahr 2015 begleitete, sollte vom Tisch sein. Anfang des Jahres hat sich der Konzern mit den Flugbegleitern auf Tarifverträge zum Gehalt und zur Altersversorgung geeinigt. In diesem Jahr setzt man auch auf eine tragfähige Lösung mit den Piloten.

Seit zwei Monaten hebt die Lufthansa mit der Marke "Eurowings" im Billigflugsegment ab. Durch den Ausbau werden die Gesamtkosten des Konzerns sinken. Lufthansa bietet mit "Eurowings" europaweit und auf ausgewählte Langstrecken preiswerte Flüge an. Vor allem der Markt für lange Flüge in Urlaubsziele wie etwa nach Thailand oder Kuba wächst. Trotz der Anfangsschwierigkeiten kommt die neue Linie gut an. Die Maschinen sind voll und die Buchungen liegen über den Erwartungen.

In den vergangenen Tagen hoben die Analysten reihenweise die Kursziele der Lufthansa-Aktie an. Das höchste Kursziel liegt bei 20 Euro. Schon in den kommenden Wochen, wenn der Konzern die schon deutlich verbesserten Zahlen für 2015 veröffentlichen wird, dürfte das Interesse an der Aktie wachsen. Werden auch nur ansatzweise die Gewinnziele für 2016 erreicht, notiert die Aktie mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Auf Seite 2: Discount-Optionsscheine bieten attraktive Bewertungen





Wegen der starken Schwankungen an der Börse bieten insbesondere Discount-Optionsscheine attraktive Bewertungen. Die werden dadurch erreicht, dass die Prämien für die Gewährung des Kursdeckels hoch sind. Im Fall von Lufthansa ergibt sich beim ausgesuchten Schein folgendes Bild. Das Derivat läuft noch bis 17. Juni. Der Basispreis beträgt 12,50 Euro, das Cap 14,50 Euro. Bei einem Bezugsverhältnis von eins zu eins, erhalten Anleger am Ende der Laufzeit die Differenz aus Cap und Basispreis, sprich zwei Euro ausgezahlt, wenn die Aktie bei 14,50 Euro oder darüber notiert. Der aktuelle Preis des Calls deckt den inneren Wert der Aktie ab. Sollte es nun mit guten Zahlen und verbesserten Aussichten zu einer Aufwertung der Aktie kommen, muss die Aktie nur einen Euro zulegen, damit der Discount-Call seine volle Wirkung entfalten kann. In dem Fall verdoppeln die Anleger ihr Kapital. Das Risiko. Notiert die Aktie bei 12,50 Euro oder darunter, tritt der Totalverlust ein. Deshalb eignet sich das Derivat eher für risikobereite Anleger.

Basiswert Lufthansa

Produkt Discount-Call

WKN PB1T2T

Emittent BNP Paribas

Bewertungstag 17.06.2016

Basispreis 12,50 Euro

Cap 14,50 Euro

Kurs des Disc.Calls 0,93 Euro

Maximale Rückzahlung 2,00 Euro

Seitwärtsrendite 0,54 %

Maximale Rendite 117 %