Zuvor hatte der Konzern noch erwartet, den Vorjahreswert "leicht" übertreffen zu können. Erst vor zwei Wochen hatte Konzernchef Carsten Spohr diese Prognose bestätigt.

Als Grund für den Pessimismus gab die Lufthansa eine Buchungsdelle vor allem bei Langstreckenflügen nach Europa an. Ursache dafür seien die wiederholten Anschläge in Europa sowie die zuletzt gestiegene politische und wirtschaftliche Unsicherheit. "Eine vollständige Aufholentwicklung hält der Vorstand aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich", hieß es in der Mitteilung des Konzerns.

Die Ergebnisse im ersten Halbjahr lagen vorläufigen Zahlen zufolge aber noch über denen des Vorjahres. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 13 Prozent auf 529 Millionen Euro. Dagegen fiel der Umsatz um 2,6 Prozent auf 15 Milliarden Euro. Den ausführlichen Zwischenbericht zum ersten Halbjahr will die Lufthansa am 2. August veröffentlichen.

In den vergangenen Monaten haben eine Reihe von Anschlägen wie im November in Paris, im März in Brüssel oder in der vergangenen Woche in Nizza Europa erschüttert. Die Auswirkungen bekommen oftmals Fluggesellschaften und Tourismuskonzerne zu spüren, da viele Menschen aus Angst zunächst nicht mehr reisen wollen. Zudem belastet die Branche ein harter Preiskrieg, weshalb die Lufthansa bereits im Mai ihre Wachstumspläne zurückschraubte. Auch die Airline-Gruppe British Airways/Iberia stutzte ihre Expansionspläne. rtr