MANFRED SCHWABL: Sportlich ist Dortmund für mich in jedem Fall ein Vorbild. Beim BVB-Börsengang muss man sehen, dass er in einem ganz anderen Umfeld stattgefunden hat. Denen, die an uns glauben, bieten wir mit unserer Aufstiegsper-spektive eine langfristige Wachstumsstory.
Und wohin wollen Sie?
Unser sportliches Ziel ist der Wiederaufstieg in die zweite Liga in zwei bis drei Jahren, daran hängt auch der Erfolg der Aktie. Wir wollen uns als mittelständisches Fußballunternehmen aufstellen und dabei nicht nur auf einen einzigen Investor setzen, sondern auf eine breite Investoren-basis mit einem Mix aus mehreren Anker-investoren und Streubesitz.
Dortmunds Börsenwert liegt bei 770 Millionen Euro, Unterhaching wird angeblich auf 40 Millionen taxiert. Ist das richtig?
Zu Details wie Bewertung oder auch zum Ausgabepreis muss ich Sie auf den Börsenprospekt vertrösten.
Was machen Sie mit den erhofften -Einnahmen von zwölf Millionen Euro?
Strategisch investieren in Infrastruktur, ein zweitligataugliches Stadion, in unser Nachwuchsleistungszentrum und natürlich in den Profikader.
Ist das Projekt am Biertisch entstanden?
Nein, es gab Machbarkeitsstudien mit vielversprechenden Ergebnissen, selbst bei konservativer Planung. Wir sehen den Börsengang auch als Leuchtturmprojekt, dem weitere Vereine folgen könnten. Wir wollen eine Alternative zeigen zu einem einzigen Investor, der einen Verein beherrscht, und zu starker Verschuldung.
Hintergrund: Zweite deutsche Fußballaktie - Unterhaching: Der Drittligist geht an die Börse
Fast 20 Jahre nach dem Traditionsverein Borussia Dortmund strebt im Juli ein weiterer deutscher Fußballclub an die Börse (siehe €uro am Sonntag vom 18.5.). Der Drittligist Spielvereinigung Unterhaching will mit der Notiz im Mittelstandssegment m:access der Münchner Börse zwölf Millionen Euro einsammeln und damit den Aufstieg in die zweite Liga finanzieren.
Der Aufstieg innerhalb von zwei bis drei Jahren sei für die Entwicklung der Aktie entscheidend, sagte Unterhachings Präsident Manfred Schwabl. Nach Angaben von Claus Lemke von der Portfolio Control GmbH in Starnberg, die den Börsengang begleitet, soll die Aktie spätestens Ende Juli erhältlich sein. Finanzkreisen zufolge soll der Ausgabepreis bei acht Euro liegen.
Der Verein hatte den Profibereich erst vor Kurzem in eine GmbH & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) ausgegliedert. 50 Prozent der Anteile werden vom Club gehalten, 16,66 liegen bei Schwabl, der Rest geht an die Investoren.
Dortmund war im Jahr 2000 an die Börse gegangen, der Ausgabepreis lag bei elf Euro. Momentan notiert das Papier bei 8,20 Euro.