Frühstück den ganzen Tag. In den US-Filialen und in Australien wird McDonald's seinen Kunden ab dem 6. Oktober den ganzen Tag lang den Egg McMuffin, das beliebte Frühstück aus Eiern und Speck anbieten. In Schweden können die Restaurantbesucher testweise Tische reservieren und sich bedienen lassen. Ergebnisse, ob das ankommt, sind noch nicht bekannt. In deutschen Restaurants gibt es acht Wochen lang einen Burger aus 100 Prozent Biofleisch. Der Restaurantriese ist unter Druck und kämpft mit allen Mitteln gegen den Kundenschwund.

Umsatz und Gewinn sind das vierte Quartal in Folge rückläufig. Bei den jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal sank der Gewinn im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Der Umsatz ging um zehn Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar zurück. Deshalb will McDonald's die Qualität und den Service seiner Läden erhöhen. Pate stehen Konkurrenten wie Chipotle oder Zoe´s Kitchen, bei denen die Kunden Schlange stehen. Doch alleine die schiere Größe des Burger-Konzerns lassen eine schnelle Trendwende sehr unwahrscheinlich erscheinen.

So führt beispielsweise die Idee mit dem ganztägigen Frühstück mit Bioeiern dazu, dass der Preise für die Eier steigt, McDonald's diese Kosten aber nicht an die Kunden weiter reichen kann. Zudem verliert das Unternehmen einen Teil des Mittagsgeschäfts, was laut Experten rund zwei Dollar pro Order ausmachen könnte.

Und auch aus einer anderen Ecke droht Ungemach. Die landesweite Bewegung in den USA, die für einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde kämpft, hat ihre Forderungen bereits in großen Städten wie Seattle, Los Angeles und San Francisco durchgesetzt. Bis Ende 2018 soll der Mindestlohn für Fast-Food-Angestellte auch in New York auf 15 Dollar ansteigen. Sollte sich der Mindestlohn für die Branche landesweit durchsetzen, wäre das ein Desaster für McDonald's. Zuletzt erhöhte McDonald's den Stundenlohn für seine 90 000 Beschäftigten. Weil aber der Löwenanteil der Restaurants im Franchise geführt werden, sind die Löhne dort niedriger. Müssen die angehoben werden, sinken die Gewinnbeiträge von McDonald's.

Den Umbauplänen stehen die Investoren offensichtlich noch wohlgesonnen gegenüber. Seit März läuft der Titel trotz schwacher Zahlen in einer engen Bandbreite zwischen 82 Dollar und 92 Dollar seitwärts. Wie anfällig der Kurs auf ein sich verschlechterndes Umfeld reagiert, zeigte sich im August-Crash. Die McDonald's-Aktie knickte von ihrem Allzeithoch bei 101 Dollar auf 92 Dollar ein. In der anschließenden Erholungsphase konnte aber das Hoch nicht mehr zurückerobert werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine anstehende Korrektur steigt. Spätestens wenn der Konzern am 22. Oktober erneut schwache Zahlen zum dritten Quartal bekannt gibt, könnte die Geduld der Anleger zu Ende gehen.

Auf Seite 2: Spekulative Investoren nutzten die Ausgangslage für einen Put





Spekulative Investoren nutzten die Ausgangslage für einen Put. Wir haben uns für einen moderaten Hebel von 4,5 entschieden. Die Gewinnschwelle liegt aktuell bei 93,65 Dollar. Das Aufgeld ist bei der Laufzeit bis Juni nächsten Jahres moderat. Sollte die McDonald's-Aktie bis Ende Oktober auf 90 Dollar sinken, legt der Put um rund 30 Prozent an Wert zu. Wie bei allen Trades, sollte das eingesetzte Kapital mit einem Stopp-Kurs vor einem Totalverlust geschützt werden.

Stand 24. September 15.32 Uhr

Basiswert McDonalds

Produkt Klassischer Put

WKN UZ53PN

Emittent UBS

Laufzeit 17.6.2016

Basispreis 110,00 $

Kurs des K.o.-Puts 1,51 €

Break-Even 92,66 $

Aufgeld 4,84 %

Hebel 4,25

Innerer Wert 1,10

Währungsrisiko Ja