Der Apothekengroßhändler platzierte die neuen Anteilscheine zu 36,70 Euro je Aktie und sammelte brutto rund 53 Millionen Euro ein. Das Unternehmen, das Medikamente gegen seltene Krankheiten verkauft oder die Präparate patientenindividuell zusammenstellt, könnte so eine Akquisition von bis zu 120 Millionen Euro stemmen. Vor der Kapitalerhöhung hatten die Berliner einen 62,5 Millionen Euro hohen Kredit aufgenommen, von dem gut 45 Millionen Euro für Zukäufe vorgesehen sein sollen. Im Fall eines Firmenkaufs ließen sich die Mittel demnach um 25 Millionen Euro aufstocken. Die Kaufkraft spricht laut Firmenkennern für die Übernahme eines Unternehmens mit einem hohen zweistelligen Millionenumsatz. Kredit und Kapitalerhöhung zeigen, dass Medios seinen erfolgreichen Expansionskurs fortsetzen will. Bereits ohne Akquisition strebt der Kurs nach oben, gelingt ein Zukauf, dürfte die Aktie zusätzlich zulegen.
Bei Stadler dürfte sich in den kommenden Monaten entscheiden, ob der Kurs einen milliardenschweren Anschub erhält. Der Bahnbauer hat sich darum beworben, Dänemark zu beliefern. Die dänische Staatsbahn will ihre alten Diesel- gegen moderne Elektroloks austauschen. In einem ersten Schritt sollen 90 Loks ersetzt werden. Zusammen mit langjährigen Serviceverträgen sowie Nachbestellungen könnten bis zu 150 Triebwagen für rund 2,1 bis 2,8 Milliarden Euro gekauft werden. Um den Auftrag buhlen neben den Schweizern auch Siemens, Alstom und Bombardier. Weil die Eidgenossen zuletzt Erfolge in Skandinavien feierten, räumen Beobachter dem Konzern gute Chancen ein. Alstom und Bombardier wiederum könnten im Nachteil sein, da diese derzeit sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Alstom will den Sanierungsfall Bombardier übernehmen. Aber auch Stadler hat Probleme. Bei der Auslieferung von Zügen nach Großbritannien kam es zuletzt zu Verzögerungen. Die Dänen wollen sich Mitte dieses Jahres für einen Anbieter entscheiden.