Der Batteriehersteller Varta verzeichnet am Montag an der Börse zwischenzeitlich ein Minus, das in Richtung Totalverlust geht. Zeitweise konnte die Aktie sogar nicht gehandelt werden. Was steckt dahinter? Und wird ausgerechnet Porsche zum Retter?
Es sind Zahlen, die die Aktionäre von Varta erstmal verdauen müssen. Im vorbörslichen Handel klappte die Aktie des Batterieherstellers zeitweise um mehr als 70 Prozent zusammen. Auf der Plattform Tradegate wurde das Wertpapier zeitweise sogar vom Handel ausgesetzt und sollte erst wieder gegen 8:30 Uhr verfügbar sein. Dabei konnte die Aktie noch vor zwei Wochen sogar ein kräftiges Plus verzeichnen. Davon ist jetzt aber nichts mehr übrig – und das hat Gründe!
Varta will Restrukturierungsprogramm – Aktienkapital soll auf Null gesetzt werden
Wie die Nachrichtenagentur "dpa" am Sonntag berichtete, hatte der ums Überleben kämpfende Batteriekonzern beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart kurzfristig angekündigt, die Durchführung eines Restrukturierungsvorhabens nach dem Unternehmensstabilisierungs- und restrulturierungsgesetz (StaRUG) anzuzeigen. Damit solle eine mögliche Insolvenz von Varta nachhaltig abgewendet werden, hieß es weiter. In der Mitteilung des Unternehmens steht unter anderem die Sicherung von Arbeitsplätzen und der Schutz von Gläubigerinteressen im Mittelpunkt, bisherige Aktionäre schauen aber in die Röhre.
Beide der Gesellschaft vorliegenden Restrukturierungsvorschläge sehen eine vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft auf Null Euro verbunden mit einer anschließenden Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss und unter Ausgabe neuer Aktien vor.
Varta hat den Angaben zufolge einen finanziellen Bedarf im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zur Deckung sei auch die Beteiligung von Finanzgläubigern und Investoren vorgesehen. Hierzu liefen aktuell Verhandlungen unter anderem mit dem Sportwagenbauer Porsche AG.
Wird Porsche zum Retter für die Varta-Aktie?
Porsche hatte erst zu Beginn des Monats mitgeteilt, Varta das Geschäft für Elektroautobatterien abzukaufen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Sonntag unter Berufung auf Bankenkreise berichtete, plant der Autohersteller aber nicht nur eine Übernahme der Batteriesparte V4Drive, sondern auch eine Minderheitsbeteiligung an der Varta AG selbst und möchte dazu eine Kapitalerhöhung zeichnen. Es gibt also noch durchaus Versuche, das Unternehmen und damit die Aktie zu retten, momentan sieht es für Varta aber mehr als düster aus.
Mit Material von dpa-AFX
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .