Der US-Milliardär Bill Gates spricht sich für weitere Nutzung der Atomkraft in Deutschland aus.

Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich am Freitag in einem Interview mit dem "Handelsblatt" zur deutschen Energiepolitik und dem geplanten Ausstieg aus der Atomkraft geäußert. Er forderte dazu auf, die verbliebenen deutschen Atomkraftwerke nicht wie geplant abzuschalten und nicht aus der Kernenergie auszusteigen. "Ich hoffe, Deutschland bleibt offen für diese Technologie", sagte Gates. "Frankreich wird moderne Reaktoren bauen, auch wenn es Deutschland nicht tut."

Der Atommüll sollte aus seiner Sicht kein Grund sein, Atomkraft nicht einzusetzen. Man könne ihn in geeigneten Regionen in Tiefenbohrungen sicher für Hunderte Millionen Jahre lagern.  

Europa müsse seine Energieprobleme gemeinsam angehen, forderte der US-Milliardär. Diese ließen sich nicht isoliert von Land zu Land allein lösen. Es werde immer Zeiten geben, in denen die Sonne nicht scheine oder der Wind nicht wehe: "Daher muss man so rasch wie möglich ein europäisches Stromnetz aufbauen", forderte Gates. Auch müsse viel mehr an neuartigen Stromspeichern geforscht werden wie auch an Kernfusion. "Denn eine verlässliche Stromversorgung mit null Emissionen aufzubauen, das ist eine der schwierigsten Herausforderungen der Menschheit."  

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(Mit Material von Reuters)