In Zeiten fallender Tech-Aktien und steigender Zinsen, suchen Anleger immer mehr nach Geschäftsmodellen, die durch ihre Beständigkeit und Berechenbarkeit glänzen. Könnte der Lachszüchter und Hochdividendenwert Mowi eine solche Aktie sein? Von Johann Werther

Das Geschäftsmodell

Mowi, die bis 2019 noch unter dem Namen Marine Harvest bekannt waren, sind der größte europäische Züchter von Lachs und Garnelen. Der norwegische Konzern hält dabei die Mehrzahl der Tiere ihr Leben lang in großen, stabilen Netzen in der Nord- und Ostsee. Als einer der wichtigsten Versorger im Bereich Fisch und Meerestiere konnte Mowi so im letzten Jahr 42 Milliarden norwegische Kronen, also 4,1 Milliarden Euro umsetzen.

Kriterienanalyse der Mowi-Aktie

Doch egal wie gut ein Geschäft sein kann, am Ende sind für Aktionäre die Zahlen entscheidend. Deswegen hier ein Blick auf die Kriterienanalyse:

Performance

Zwar sind vergangene Entwicklungen niemals ein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen, doch zeigen diese doch einen gewissen Track-Record des Managements und vergangener Entscheidungen. Bei Mowi dürften Aktionäre inzwischen schon etwas enttäuscht sein, da das Papier zwar in den letzten fünf Jahren unter einigen Schwankungen sehr gut gelaufen ist, im Verlauf dieser Krise allerdings einen Großteil der Gewinne wieder abgegeben hat.

Deswegen 1 von 2 Punkten für die Aktie

Kontinuität & Steigerung der Dividende

Aktuell beträgt die erwartete Dividendenrendite der Aktie 4,6 Prozent. Zudem zahlt das Unternehmen schon sehr lange Ausschüttungen an Aktionäre. Allerdings erfolgen diese durch Währungseffekte und interne Probleme eher unregelmäßig und eignen sich daher weniger für Investoren, welche von den Erträgen leben möchten.

Deswegen 1 von 2 Punkten für die Aktie

Streubesitz

Ein Punkt auf den Aktionäre nur zu selten achten ist der Streubesitz. Wenn zum Beispiel unter 50 Prozent der Aktien dem Freefloat angehören, kann dies das Risiko von Übernahmen und Squeeze-outs erhöhen. Bei Mow ist dies allerdings nicht gegeben, da der Streubesitz bei 57 Prozent liegt.

Deswegen 1 von 1 Punkt für die Aktie

Bewertung

Mowi gehört als Agraraktie zu den Grundversorgern unserer Gesellschaft. Hier dürfte also eine entsprechende Bewertung zu erwarten sein. Doch durch die aktuelle Lage ging es mit der Aktie und damit auch der Bepreisung deutlich nach unten, weshalb das Papier aktuell mit dem 15-fachen Gewinn gepreist wird. Damit ist Mowi so günstig wie seit 2016 nicht mehr.

Deswegen 2 von 2 Punkten für die Aktie

Newslage

Die Newslage hingegen spricht keine eindeutige Sprache, denn in letzter Zeit ist es still rund um den Fischzüchter, was allerdings eigentlich immer als gutes Zeichen zu deuten ist. 

Deswegen 1 von 1 Punkt für die Aktie

Zukunft des Geschäftsmodells

Unsere Ernährung beinhaltet Fisch seit tausenden und abertausenden von Jahren und auch in Zukunft wird sich hier wenig bis nichts ändern. Zudem spielt der Trend weg von weniger Fleisch dem norwegischen Unternehmen in die Karten, weshalb es bereits oft als “Geheimtipp” und Zukunftsaktie genannt worden ist.

Deswegen 2 von 2 Punkten für die Aktie

Fazit

Damit erreicht Mowi in unserem Ranking 8 von 10 Punkten. Damit ist sie eindeutig im oberen Mittelfeld des Rankings, wo sie für einzelne Anleger, vor allem Dividendeninvestoren interessant sein kann, allerdings keineswegs ein „Must-have“ ist. Potenziell könnte gerade Mowi von der weiteren Entwicklung im Foodbereich profitieren und hier tatsächlich eine deutlich höhere Nachfrage erleben. So sehen das auch die Analysten, die dem Papier ein durchschnittliches Kursziel von 26,88 Euro geben, was aktuell 48 Prozent über dem Preis einer Mowi Aktie liegt.