Es ist eine Monsterstory: Seit dem Jahr 2000 wächst das Geschäft laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg um im Schnitt 23 Prozent pro Jahr. Seit 2004 ist der Gewinn in jedem Jahr gestiegen, auch in der Krise 2009. Die Aktie legte seit Januar 2000 um über 68.600 Prozent zu - das ist spitze im US-Index S & P 500. Die Rede ist von Monster Beverage, dem Erfinder der gleichnamigen Energydrinks.

In 142 Ländern werden die Dosen mit dem leuchtenden "M" verkauft. Partner Coca-Cola hilft den Kaliforniern beim Vertrieb. Der Brauseriese aus Atlanta hält knapp 19 Prozent am Unternehmen. 2014 pumpte Coca-Cola 2,2 Milliarden Dollar in den Hoffnungsträger, um die Welt zu erobern. Das Zweigespann agiert geschickt. Monster-Chef Rodney Sacks sponsert Sportevents, bekannte Skifahrer, Skateboarder oder BMX-Fahrer sind unter Vertrag. Mit Golflegende Tiger Woods wirbt Monster seit 2016. Sacks hatte 1992 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner, dem heutigen Finanzvorstand Hilton Schlosberg, die verschlafene Saftfirma Hansen Natural übernommen. 2002 führte sie das Energy-Getränk Monster ein. Ein Volltreffer. Sacks wurde steinreich, das "Forbes"-Magazin schätzt sein Vermögen auf 2,1 Milliarden Dollar.

Auf ihrem Erfolg möchten sich die beiden gebürtigen Südafrikaner nicht ausruhen. Das Sortiment wird ständig ausgebaut. 2018 kamen etwa Kaffee- und Teegetränke namens Caffé Monster und Monster Rehab dazu. Das brandneue Fitnessgetränk Reign Total Body Fuel gewann binnen fünf Wochen beachtliche 2,5 Prozent Marktanteil in den USA. Rivale VPX Bang, hinter dem der Konzern Vital Pharmaceuticals steht, reichte eine Patentverletzungsklage ein, in der behauptet wird, dass Monster Bangs Marketing abkupfert. Monster seinerseits geht gegen Vital juristisch vor.

Big Bang in der Branche


Vitals Marke Bang wächst rasch und bedroht die Vorherrschaft der beiden Marktführer Red Bull und Monster. Alle kämpfen um Regalfläche im Einzelhandel. Monster verkauft ­einen hohen Anteil in kleinen Läden wie Seven Eleven, Tankstellen oder Drogeriemärkten. Junge Erwachsene sind die Hauptzielgruppe.

In den vergangenen zwölf Monaten kam Monster in den USA auf einen Marktanteil von 36 Prozent. Gleich dahinter folgt der österreichische Widersacher Red Bull mit 35 Prozent. Bangs Anteile schnellten jüngst auf sieben Prozent hoch, schätzt das Branchenblatt "Beverage Digest". Bang ist in Fitnessstudios beliebt, ein Verkaufsschlager ist dort "Pre-Workout Master Blaster" - ohne Koffein.

Der Markt bleibt umkämpft. So bietet Amazon neuerdings ein Energy-Getränk als Eigenmarke an. Auch der langjährige Kooperationspartner und größte Anteilseigner Coca-Cola vermarktet seit einigen Wochen eine eigene Energy-Marke in Europa. Weil Monster eine mögliche Vertragsverletzung bei der Entwicklung dreier neuer Energydrinks unter dem Coca-Cola-Brand sieht, leitete es ein Schiedsverfahren ein, um den Konflikt zu lösen.

Coke hat die Wahl


Eine Entscheidung soll vor Ende Juni getroffen werden. "Wir werden unabhängig vom Ergebnis des Schiedsverfahrens weiterhin zusammenarbeiten", sagt Sacks. Coca-Cola kann Monster dabei kaum im Stich lassen, beide haben schließlich eine exklusive Kooperation. Das Dow-Jones-Mitglied könnte Monster aber gleich ganz schlucken; die Bewertung ist mit 34 Milliarden Dollar locker zu stemmen. Monster hat keine Schulden, es liegt knapp eine Milliarde Dollar in der Kasse. Und womöglich schauen die Manager aus Atlanta ja auch auf die Rendite der Aktie: Über 68.600 Prozent seit Anfang 2000 - das macht im Schnitt 40 Prozent Plus pro Jahr. Wer zum Millennium 1.500 Dollar in die Aktie steckte, ist heute Millionär.

Kursmonster: Auf lange Sicht strebt die Aktie schier unaufhörlich nach oben. Kurzfristig gibt es jedoch hohe Schwankungen.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 67,00 Euro
Stoppkurs: 46,00 Euro