* SCHIFFFAHRT - Die Werften Lürssen und German Naval Yards Kiel wollen dauerhaft im Marineschiffbau zusammenarbeiten. "Die bisherigen Aktivitäten im militärischen und behördlichen Überwasserschiffbau sollen künftig in ein gemeinsames Unternehmen unter Führung der Bremer Lürssen-Gruppe eingebracht werden", teilten die Unternehmen mit. Die Bundesregierung sei in die Konsolidierungsgespräche einbezogen. Der MDax-Konzern Thyssenkrupp mit seinem Marinegeschäft ist bei dem Bündnis der beiden Familienunternehmen vorerst außen vor.

* DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Steuerschätzer von Bund, Ländern und Gemeinden legen heute ihre Prognose vor, in welchem Ausmaß die Einnahmen als Folge der Coronavirus-Krise wegbrechen. Allein in diesem Jahr könnten nach ersten Berichten im Vergleich zur Herbstschätzung des vorigen Jahres 100 Milliarden Euro fehlen. Davon würden etwa 40 Milliarden Euro auf den Bund entfallen, die durch Kreditaufnahme ausgeglichen werden müssten. Dafür hat der Bund mit einem Nachtragshaushalt bereits vorgesorgt. Die Steuerschätzung ist die Grundlage für die Aufstellung der Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen.

* CORONAVIRUS - Der Reproduktionsfaktor "R" in Deutschland sinkt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter den kritischen Wert von "1". Aktuell betrage er 0,81, teilt das Institut in seinem aktuellen Lagebericht mit. Am Dienstag hatte er bei 0,94 gelegen, am Montag bei 1,07. Ein Wert unter 1,0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt.

* CORONAVIRUS/IMPFSTOFF - Der Präsident des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres konkret über die Zulassung eines Impfstoffes gesprochen werden könne. "Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland drei weitere klinische Prüfungen von Impfstoffkandidaten geben wird", sagt Cichutek dem "Mannheimer Morgen". Ab Herbst könne es bereits Prüfungen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit des Impfstoffes geben.

* DEUTSCHE BANK - Die US-Finanzaufseher haben der Deutschen Bank einem Zeitungsbericht zufolge ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die New Yorker Niederlassung der US-Notenbank Fed habe unter anderem Schwächen bei der US-Sparte der Deutschen Bank im Kampf gegen Geldwäsche und im Risikomanagement erkannt, berichtete die "SZ".

* BAYER - Das Krebsmittel Nubeqa (Darolutamid) des Pharma- und Agrarchemiekonzerns verbessert neuesten Studiendaten zufolge das Gesamtüberleben von Prostatakrebspatienten signifikant. Die Behandlung mit der Arznei habe das Sterberisiko von Männern mit nicht-metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs und hohem Risiko für die Entwicklung von Metastasen um 31 Prozent gesenkt, teilte Bayer anlässlich des bevorstehenden Krebskongresses ASCO mit.

* E.ON hat drei Anleihen im Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro platziert. Die hohe Nachfrage habe sehr attraktive Zinskonditionen ermöglicht, hieß es. Eine Anleihe im Volumen von einer Milliarde mit Fälligkeit 4/2023 habe einen Kupon von 0,375 Prozent, eine im Volumen von 500 Millionen mit Fälligkeit 2/2028 von 0,750 Prozent und eine grüne Anleihe im Volumen von 500 Millionen Euro mit Fälligkeit 8/2031 von 0,875 Prozent.

* LUFTHANSA - Bei den Verhandlungen um ein Rettungspaket für die Fluggesellschaft ist dem "Handelsblatt" zufolge nun doch eine Beteiligung des Staates an der Lufthansa von unter 25 Prozent im Gespräch. Die rund neun Milliarden Euro Staatshilfe könnte aufgeteilt werden in einen KfW-Kredit von drei Milliarden Euro, einer stillen Beteiligung von rund 5,5 Milliarden Euro und einer direkten Beteiligung von einer halben Milliarden Euro, hieß es in dem Bericht.

* VOLKSWAGEN - Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil will die Dividendenpolitik des Wolfsburger Autobauers angesichts der Forderungen der Autoindustrie nach Kaufprämien überprüfen. "Wenn wir wissen, wann die Hauptversammlung nachgeholt wird, werden wir sicher auch die Dividendenentscheidungen noch einmal überprüfen", sagte Weil der "FAZ". "Die Situation mit beziehungsweise nach Corona ist deutlich anders als die vor Corona."

* DEUTSCHE TELEKOM hat in der Coronakrise ihre Jahresprognose bestätigt. Demnach soll im laufenden Jahr ein operativer Ertrag (bereinigtes Ebitda ohne Leasingkosten) in Höhe von 25,5 Milliarden Euro erzielt werden, wie der Bonner Konzern mitteilte. Zwar belaste die Schließung der Filialen, andererseits stiegen die Umsätze durch mehr Sprachtelefonie. Im ersten Quartal legten die Erlöse des europäischen Marktführers um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ebitda erhöhte sich sogar um 10,2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro.

* RWE - Der Energiekonzern hat zum Jahresauftakt zugelegt und will sein Geschäft mit Milliardeninvestitionen ausbauen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebitda) sei im ersten Quartal auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen - ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Pro forma Wert des Vorjahres, teilte der Konzern mit. Das bereinigte Ebit stieg auf 955 Millionen von zuvor 749 Millionen Euro. RWE bestätigte die Prognose für 2020 und das Dividendenziel.

* TEAMVIEWER - Der Finanzinvestor Permira hat beim schwäbischen Softwarehersteller zum zweiten Mal Kasse gemacht. Permira brachte ein Aktienpaket von TeamViewer in der Nacht zu Donnerstag binnen weniger Stunden für 1,03 Milliarden Euro bei großen Anlegern unter, wie die Beteiligungsgesellschaft mitteilte. Permira lässt seine Beteiligung an dem Unternehmen aus Göppingen mit der Platzierung auf 39 von 51,5 Prozent abschmelzen.

* FRAPORT - Reisebeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus haben den Flugverkehr am Frankfurter Flughafen beinahe zum Erliegen gebracht. Fraport verzeichnete im April einen Rückgang der Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 96,9 Prozent auf 188.078 Passagiere, wie der Flughafenbetreiber mitteilte. Kumuliert ergab sich in den ersten vier Monaten ein Minus von 45,7 Prozent.

* CECONOMY - Die kriselnde Elektronikhandelsholding schreibt in der Corona-Krise tiefrote Zahlen. Ceconomy habe im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 einen Verlust von 309 Millionen Euro verbucht, teilte der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn mit. Vor Jahresfrist hatte die Holding noch einen Gewinn von 20 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das Gesamtjahr erwarten die Düsseldorfer nun einen Rückgang des währungsbereinigten Gesamtumsatzes. Der operative Ertrag (Ebit) werde deutlich schrumpfen.

* SANOFI - Der französische Arzneimittelhersteller will den Zugang zu einem potenziellen Coronavirus-Impfstoff in Europa beschleunigen. Sanofi erklärte, es führe derzeit Gespräche mit der Europäischen Union sowie der französischen und deutschen Regierung, um die regionale Impfstoffentwicklung voranzutreiben.

rtr