* EU/HAUSHALT - Das Europäische Parlament will heute fraktionsübergreifend Nachbesserungen der Gipfelbeschlüsse zum EU-Haushalt und dem Corona-Wiederaufbaufonds fordern. Dazu haben Christdemokraten, Sozialdemokraten, Grüne, Liberale und Linke einen gemeinsamen Resolutionsentwurf verfasst, über den nun abgestimmt werden soll. Darin werden geplante Kürzungen etwa im Bereich Forschung und Gesundheit kritisiert. Diese seien "gefährlich angesichts einer globalen Pandemie". Auch werden zusätzliche EU-Steuern und Abgaben gefordert, etwa um die EU-Beiträge der Mitgliedstaaten dauerhaft zu senken. Kürzungen bei den Zukunftsprogrammen und zu wenig Klimaschutz würden Europa langfristig schwächen, sagte der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold.

* USA/WAHLKAMPF - Der Ton im Rennen um die Präsidentschaftswahlen in den USA verschärft sich. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden bezeichnete am Mittwoch Donald Trump als den ersten Rassisten, der es in das Amt geschafft habe. Es sei "absolut widerlich", wie Trump "mit Menschen umgeht, basierend auf der Farbe ihrer Haut, ihrer nationalen Herkunft". Er fügte hinzu: "Kein amtierender Präsident hat dies jemals getan. Kein republikanischer Präsident, kein demokratischer Präsident. Es gab schon immer Rassisten, die versucht haben, zum Präsidenten gewählt zu werden. Er ist der erste, der es geschafft hat." Die leitende Beraterin der Trump-Kampagne, Katrina Pierson, nannte Bidens Kommentare "eine Beleidigung der Intelligenz der schwarzen Wähler". Sie sagte, Trump "liebt alle Menschen".

* USA/CHINA - Die Spannungen zwischen den Regierungen in Washington und Peking verschärfen sich weiter. Die Aufforderung der USA an China, das Konsulat der Volksrepublik im texanischen Houston zu schließen, bezeichnen chinesische Staatsmedien als reines Wahlkampfmanöver des US-Präsidenten Donald Trump. Es sei ein Versuch, die Regierung in Peking vor den Präsidentschaftswahlen im November für amerikanische Misserfolge verantwortlich zu machen, berichtete die offizielle englischsprachige Zeitung "China Daily".

* TESLA - Der Elektroautobauer hat ungeachtet der Coronavirus-Epidemie das vierte Quartal in Folge einen Gewinn verbucht. Im Zeitraum von April bis Juni habe unter dem Strich ein Plus von 104 Millionen Dollar gestanden, teilte der US-Konzern mit. Tesla nimmt damit eine Hürde für eine etwaige Aufnahme des Unternehmens in den S&P-500-Index. Der Umsatzrückgang im Quartal fiel weniger stark aus als von Experten erwartet. Tesla hält an dem Ziel fest, bis Ende des Jahres mindestens eine halbe Million Fahrzeuge auszuliefern. Die Aktie des US-Konzerns legte im nachbörslichen Handel sechs Prozent zu.

* DAIMLER - Mit dem Einbruch der Wirtschaft in der Corona-Krise ist Daimler im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gefahren. Unter dem Strich belief sich das Minus auf 1,9 Milliarden Euro, wie der Autobauer mitteilte. Der Umsatz brach von April bis Juni gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro ein. "Aufgrund der beispiellosen Covid-19-Pandemie mussten wir ein herausforderndes Quartal durchstehen", erklärte Daimler-Chef Ola Källenius. Doch es gebe jetzt erste Anzeichen einer Absatzerholung, vor allem bei Mercedes-Benz Pkw.

* COVESTRO - Infolge der Corona-Krise ist der Kunststoffhersteller im ersten Halbjahr in die roten Zahlen geraten. Bei einem Umsatzeinbruch um 22,7 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro verbuchte der Konzern einen Nettoverlust von 32 Millionen Euro, wie Covestro mitteilte. Vor Jahresfrist stand noch ein Gewinn von 368 Millionen Euro in den Büchern. Der Vorstand bekräftigte seine bereits reduzierte Jahresprognose.

* VOLKSWAGEN - Audi-Chef Markus Duesmann erwartet eine Rückkehr des Autoabsatzes zum Vorkrisenniveau im Jahr 2022 oder 2023. "Ich denke, das ist realistisch", sagte Duesmann dem "Handelsblatt". "Es geht langsam aufwärts, aber nicht als scharfes 'V', wie man sich das nach einer Krise wünscht." Eine Verschärfung des Sparkurses sei nicht geplant, man stehe zu der Vereinbarung mit der Beschäftigungsgarantie bis 2029. "Da bin ich ganz zuversichtlich."

* VOLKSWAGEN - Der Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions tritt auf die Kostenbremse. Das Unternehmen bereitet sich nach eigenen Angaben wegen der Coronavirus-Pandemie auf stagnierende Umsätze für längere Zeit vor und will deshalb die Kosten um 450 Millionen Euro senken. Der Vorstand gehe davon aus, dass das Sparprogramm einen Abbau von rund 3000 Stellen in Deutschland und 950 Arbeitsplätzen im Ausland zur Folge habe. MAN Energy Solutions ist Teil des Volkswagen-Konzerns.

* HYPOPORT - Der auf die Immobilienbranche spezialisierte Finanzdienstleister hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im Vergleich zum Vorjahesquartal um 16 Prozent auf 6,6 Millionen Euro gesunken, teilte Hypoport mit. Der Umsatz kletterte dagegen um 13 Prozent auf 88,8 Millionen Euro.

* JUNGHEINRICH - Der Gabelstapler-Hersteller hat im ersten Halbjahr im Zuge der Virus-Krise Einbußen bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Der Konzernumsatz schrumpfte von Januar bis Juni auf 1,80 (Vorjahr: 1,96) Milliarden Euro, wie Jungheinrich mitteilte. Der operative Gewinn (Ebit) ging auf 95 (125) Millionen Euro zurück, der wertmäßige Auftragseingang sank auf 1,81 (2,07) Milliarden Euro.

* SALZGITTER - Der Stahlkonzern ist wegen der Folgen der Virus-Krise im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht und rechnet auch im Gesamtjahr mit einem Verlust. Der Verlust vor Steuern habe sich in den ersten sechs Monaten 2020 auf 127,8 Millionen Euro belaufen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 145,3 Millionen Euro zu Buche stand, teilte Salzgitter mit. Der Außenumsatz des Konzerns sei mengen- und erlösbedingt auf 3,6 (Vorjahr: 4,5) Milliarden Euro geschrumpft.

* TESLA - Elektroautopionier Elon Musk hat den Bau einer 1,1 Milliarden Dollar teuren Produktionsstätte in Texas angekündigt. "Es wird ein ökologisches Paradies und für die Öffentlichkeit zugänglich", erklärte Musk. Tesla werde seinen neuen Cyber-Truck sowie die Modelle 3 und Y in dem neuen Werk auf einem rund 2000 Hektar großen Gelände in der Nähe von Austin bauen. Die US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma hatten um den Tesla-Deal konkurriert und mit Steuervergünstigungen und Zuschüssen gelockt.

* MICROSOFT - Das Wachstum von Microsofts Cloud-Dienst hat sich verlangsamt. Der US-Softwarekonzern gab für das vierte Quartal mit einem Plus von 47 Prozent bei Azure zum ersten Mal einen Umsatzanstieg von weniger als 50 Prozent bekannt. Der Gesamtumsatz von Microsoft stieg um 13 Prozent auf 38 Milliarden Dollar und lag damit über den Experten-Erwartungen von 36,5 Milliarden, wie aus Refinitiv-Daten hervorging. Der Nettogewinn fiel auf 11,2 Milliarden Dollar von 13,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

* SOFTBANK - Der US-Chiphersteller Nvidia hat einem Medienbericht zufolge Interesse an dem Chipdesigner Arm Holdings signalisiert, der zum japanischen Technologieinvestor SoftBank gehört. Das berichtet der Sender CNBC unter Berufung auf die Agentur Bloomberg. Das "Wall Street Journal" hatte vor kurzem berichtet, dass SoftBank über Optionen für Arm Holdings wie einen Verkauf oder Börsengang nachdenke. SoftBank hatte den Chipdesigner vor vier Jahren für 32 Milliarden Dollar erworben.

* SWISS RE - Die Coronavirus-Pandemie brockt dem Schweizer Rückversicherer einen Milliardenverlust ein. Das Unternehmen habe in den ersten sechs Monaten des Jahres Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Virusausbruch von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar vor Steuern verbucht, teilte Swiss Re mit. Die Firma erwarte deshalb für den Zeitraum ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar.

* HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN - Der Druckmaschinenbauer verkauft im Rahmen der Fokussierung auf sein Kerngeschäft die deutsch-schweizerische Gallus-Gruppe an den Schweizer Verpackungskonzern Benpac Holding. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet, teilt das Unternehmen mit. Heidelberg erwartet aus der Transaktion bei einem Kaufpreis von rund 120 Millionen Euro einen Ertrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

rtr