Morning Briefing: Zehn Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* Die Pilotenvereinigung Cockpit weitet ihren Streik bei der LUFTHANSA bis Samstag aus. Dann seien alle Langstreckenverbindungen betroffen, die von Mitternacht an aus Deutschland abfliegen sollten. Für Freitag strich die Lufthansa 830 Kurz- und Mittelstreckenverbindungen. Der Streik der Pilotenvereinigung geht für die Lufthansa mittlerweile ins Geld: Der direkte Schaden aus den ersten beiden Streiktagen belaufe sich für die Airline auf etwa 20 Millionen Euro, sagte Vorstand Hohmeister.
* Union und SPD wollen die Ost-Renten ab dem Jahr 2018 stärker auf das West-Niveau anheben, eine vollständige Angleichung aber erst 2025 erreichen. Mit dem Beschluss änderten die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von CDU, CSU und SPD einen Vorschlag von Arbeitsministerin Nahles ab, der eine Angleichung der Rentenwerte bis 2020 vorsah. Dies hätte bis 2020 rund acht Milliarden Euro gekostet. Durch die zeitliche Streckung dürften die Kosten geringer sein.
* In der Pharmabranche bahnt sich eine weitere Großübernahme an. Der US-Konzern JOHNSON & JOHNSON ist einem Medienbericht zufolge an der Schweizer Biotechnologiefirma ACTELION interessiert. Der in New Jersey ansässige Pharma- und Konsumgüterkonzern sei bereits an Actelion herangetreten, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verhandlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Actelion ist derzeit an der Börse rund 17 Milliarden Dollar wert.
* MONTE DEI PASCHI DI SIENA : Die Aktionäre der angeschlagenen italienischen Bank haben grünes Licht für die geplante Kapitalerhöhung über fünf Milliarden Euro gegeben.
* ALITALIA : Die krisengeschüttelte Fluggesellschaft erwägt nach Reuters-Informationen zwecks Sanierung die Streichung von bis zu 2000 Stellen. Großaktionär Etihad Airways übe Druck auf Alitalia aus und poche auf eine radikale Restrukturierung, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Italiener denken demnach auch darüber nach, mindestens 20 Flugzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.
* AIRBNB ist von der spanischen Metropole Barcelona zu einer Geldbuße von 600.000 Euro verdonnert worden. Eine Strafe in derselben Höhe muss Konkurrent Homeaway zahlen, wie die Regierung der Region Katalonien mitteilte. Die Stadtbehörden werfen beiden Firmen vor, Tausende von Wohnungen ohne Genehmigungen vermittelt zu haben. Airbnb will Berufung gegen die Entscheidung einlegen.
* JAPAN: Die Verbraucherpreise sind den achten Monat in Folge zurückgegangen, das Minus lag im Oktober bei 0,4 Prozent. Fachleute halten aber eine Trendwende Anfang kommenden Jahres für möglich und verweisen darauf, dass einerseits die Energiepreise nicht mehr so stark fallen und andererseits der zuletzt gesunkene Yen Einfuhren verteuert.
* FRANKREICH: Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist im Oktober auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, waren 3,48 Millionen Menschen erwerbslos gemeldet. Dies sind 0,3 Prozent weniger im Vergleich mit dem Vormonat sowie 2,8 Prozent weniger im Vergleich mit dem Vorjahresmonat.
* EZB-Chefvolkswirt Praet warnt vor einer zunehmenden Zersplitterung des Finanzsektors in Europa. "Die Bankensysteme werden nationaler als vor der Krise", sagte er. "Das ist ziemlich gefährlich." Die geplante Schaffung der Bankenunion werde zunehmend durch "Integrationsmüdigkeit" gebremst. Der Bankensektor in der Euro-Zone müsse aber stärker zusammenwachsen, um besser gegen wirtschaftliche Schocks gefeit zu sein.
* Die SNB warnt Banken und Kreditnehmer vor mittelfristig steigenden Zinsen. "Auch wenn ein starker Zinsanstieg in der kurzen Frist unwahrscheinlich ist, besteht hier mittelfristig großer Spielraum für eine substanzielle Korrektur nach oben", sagte SNB-Vizepräsident Zurbrügg.
rtr