Constellations hat zwei Wirkstoffe in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Einer zur Behandlung von Knochenmarkkrebs befindet sich sogar in Phase III der klinischen Tests. Morphosys glaubt, dass die Produkte die eigenen Ambitionen in der Krebstherapie gut ergänzen würden.
Rund 1,7 Milliarden Dollar will der bayerische Biotechkonzern Morphosys für Constellations Pharmaceuticals ausgeben. Der Preis von 34 Dollar pro Aktie der US-Biotechfirma entspricht einem Aufschlag um 70 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vor Bekanntgabe des Deals. Constellations hat zwei Wirkstoffe in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Einer zur Behandlung von Knochenmarkkrebs befindet sich sogar in Phase III der klinischen Tests. Morphosys glaubt, dass die Produkte die eigenen Ambitionen in der Krebstherapie gut ergänzen würden.
Wer die Kursentwicklung von Constellations zuvor betrachtet, sieht, dass der Kapitalmarkt diesen Optimismus nicht geteilt hat. Die Aktie notierte in der Nähe der Jahrestiefstkurse. Zur Finanzierung hat Morphosys mit dem Rechteverwerter Royalty Pharma ein Lizenzgeschäft abgeschlossen, bei dem die Einnahmen von bestimmten Produkten abgetreten wurden. Zusätzlich eines Eigenkapitalinvestments erhält Morphosys bis zu zwei Milliarden Dollar. Das ist nicht viel weniger als der aktuelle Börsenwert.
Die Aktie hat sich seit der Zulassung des Krebspräparats Monjuvi im Sommer 2020 schwach entwickelt. Die Talfahrt wurde durch den geplanten Constellations-Deal beschleunigt. Nachdem der Stoppkurs gerissen war, stuften wir die Aktie mit "Beobachten" ein. Es scheint ratsam, die Bodenbildung abzuwarten. Kurzfristig könnte sich das ändern, wenn etwa ein Hedgefonds bei Morphosys einstiege und die US-Übernahmepläne verhindern würde. Die erheblichen Mittel, die zur Gegenfinanzierung über Lizenzierung von künftigen Produkteinnahmen eingenommen werden, hätten auch an die Aktionäre fließen können.
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