MTU steigerte den Umsatz im abgelaufenen Jahr um fast elf Prozent, kam gewinnseitig aber kaum von der Stelle. Allerdings lag dies am erfolgreichen, aber teils verlustanfälligen Geschäft mit Triebwerken für neue Flugzeuge. Der gewinnträchtige Verkauf von Ersatzteilen konnte noch nicht mithalten. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit ähnlichen Umsatz- und Gewinntrends.
Ein Händler kommentierte die Resultate und den Ausblick dann auch mit "kurzfristige Opfer für langfristige Gewinne". MTU befinde sich am Anfang einer Periode geringen Ergebniswachstums, die allerdings Marktanteilsgewinnen sowie den langfristigen Wachstumsperspektiven zu Gute komme.
Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet hob hervor, dass das zuvor denkbare Szenario eines Rückgangs des operativen Gewinns (Ebit) im Jahr 2014 offenbar nicht Realität werde. Das sei neben dem soliden Schlussquartal die gute Nachricht.
Es gab aber auch kritischere Stimmen. So zeigte sich DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald vom Geschäftsausblick 2014 enttäuscht. Da MTU für das Ersatzteilgeschäft nur einen Anstieg im mittleren einstelligen Bereich erwarte, dürfte sich der Produktmix weiter verschlechtern. Turnwald will seine Gewinnprognosen nun möglicherweise senken.
dpa-AFX
Einschätzung der Redaktion:
Der Flugzeugtriebwerkehersteller MTU Aero Engines betreibt ein Geschäft, das extrem langfristigen Zyklen unterliegt - die Turbinen haben eine Lebensdauer von 20, 30 Jahren, verdient wird oft erst am Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft. Derzeit befindet sich MTU in einer Investitionsphase. Das geht zulasten des Ergebnisses, ist jedoch Grundlage künftiger Erträge. MTU ist eines der weltweit am besten aufgestellten Branchenunternehmen und arbeitet an allen internationalen Triebwerksprogrammen mit, etwa für den Airbus A380 oder den Dreamliner von Boeing. Mittelfristig wird die Aktie vom Boom der Flugzeugbranche profitieren. Das gegenwärtige Kursniveau bietet eine günstige Einstiegsgelegenheit. Kaufen.