Die neuen Quartalszahlen von BioNTech haben der Aktie keinen Schub verpasst. Ganz im Gegenteil: Für den Titel geht es wie im Fall von Moderna nach unten. Den Konkurrenten ziehen die Mainzer sogar wieder mit in die Tiefe. Hoffnung gibt es trotzdem.
Für Biotech-Anleger war die letzte Woche schon nicht gut. Mit Moderna musste eines der bekanntesten Unternehmen aus der Branche nach Verkündung neuer Quartalszahlen an der Börse heftig einstecken und einen zweistelligen Verlust verkraften.
Der Montag geht dabei für den Sektor ähnlich schlimm weiter, denn jetzt hat auch der deutsche Wettbewerber BioNTech neue Geschäftszahlen veröffentlicht. Und wie bei Moderna schlägt bei den Mainzern die Post-Corona-Zeit in der Bilanz jetzt erst so richtig durch. Für die Aktie ging es zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent nach unten. Moderna wurde im gleichen Atemzug erneut um über sieben Prozent mit nach unten gezogen.
BioNTech mit großen Verlusten im zweiten Quartal
Im zweiten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen dreistelligen Millionenverlust. Das Defizit lag bei 807,8 Millionen Euro und damit noch mal deutlich über dem Minus von 190,4 Millionen aus dem Vorjahreszeitraum, wie das Mainzer Unternehmen mitteilte. Im ersten Halbjahr 2024 summierte sich der Nettoverlust auf 1,12 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte BioNTech noch einen Gewinn von 311,8 Millionen Euro ausgewiesen.
Den neuerlichen Umsatzrückgang im zweiten Quartal erklärte BioNTech mit schrumpfenden Einnahmen mit Covid-19-Impfstoff, die Nachfrage werde immer saisonaler.
Krebsimpfstoffe könnten Kurstreiber für BioNTech-Aktie werden
Immerhin: Die Markteinführung eines angepassten Covid-19-Impfstoffs für die Impfsaison 2024/25 steht schon in den Startlöchern. Zulassungen gibt es laut dem Konzern bereits für die EU und Großbritannien, weltweit laufen in mehr als 40 Ländern Zulassungsanträge. Überhaupt dürfte das dritte und noch sicherer das vierte Quartal besser laufen.
Der echte mögliche Kurstreiber im Hintergrund wird sich aber noch etwas Zeit lassen. 2026 will BioNTech seine erste Marktzulassung für ein Medikament gegen Krebs erhalten. Danach sollen jährlich weitere Kandidaten folgen. Allein im zweiten Quartal investierten die Mainzer nach eigenen Angaben 525,6 Millionen Euro in "nicht-Covid-19-bezogene Aktivitäten", also vor allem in die Onkologie und Präparate gegen Infektionskrankheiten.
Diese Wirkstoffe könnten das Unternehmen wieder an alte Corona-Erfolge heranführen. Zumindest, falls Wettbewerber wie Moderna den Mainzern nicht den Rang ablaufen. Die Amerikaner planen einen ersten Wirkstoff nämlich schon für 2025. Jedoch ist die Lage noch zu unübersichtlich, um einen klaren Favoriten auszumachen und womöglich stehen beiden Unternehmen goldene Zeiten bevor. Der Markt dafür ist definitiv nicht zu klein.
Mit Material von dpa-AFX
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