Der plötzliche Absturz der Nvidia-Aktie nach dem „DeepSeek-Crash“ sorgte für Aufsehen: Zwischenzeitlich verlor die berühmte KI-Aktie bis zu 20 Prozent an Wert. Doch ein Top-Analyst bleibt optimistisch und sieht die aktuellen Entwicklungen sogar als Chance. Warum er Nvidia jetzt 55 Prozent Potenzial nach oben zutraut...

Am Montag, den 27. Januar, erlebte die Nvidia-Aktie einen massiven Einbruch von bis zu 20 Prozent. Der Auslöser: DeepSeek, das sogenannte „chinesische ChatGPT“, verdrängte den populären US-Chatbot als meistgenutzte kostenlose App in den USA. Das am 10. Januar vorgestellte Modell DeepSeek-V3 punktet vor allem durch Effizienz. Es soll mit günstigeren Chips arbeiten und weniger Daten benötigen – eine Entwicklung, die Zweifel an etablierten Schwergewichten wie Nvidia schürt.

Als führender Anbieter von Hochleistungschips für KI-Anwendungen gilt Nvidia als zentraler Profiteur des Booms in der Künstlichen Intelligenz. Doch DeepSeek-V3 stellt die bisherige Abhängigkeit von teuren Nvidia-Chips infrage: Selbst weniger leistungsstarke Modelle wie die speziell für China entwickelten H800-Chips scheinen für leistungsfähige KI-Anwendungen auszureichen. Das könnte die Nachfrage nach teuren Nvidia-Produkten und damit das Umsatzwachstum dämpfen.

Die Sorgen sind unbegründet: Top-Analyst bleibt gelassen

Trotz der Unsicherheiten sieht C.J. Muse, Analyst bei Cantor Fitzgerald, die Lage anders. Das Finanzportal "TipRanks" berichtet von seiner jüngsten Einschätzung, in der er die Sorgen vieler Anleger als „völlig unbegründet“ bezeichnete. Muse widerspricht der Annahme, dass DeepSeek eine Wende zu günstigeren und weniger ressourcenintensiven KI-Modellen markiert.

„Wir halten diese Sichtweise für völlig falsch“, zitiert ihn TipRanks. Muse sieht vielmehr eine beschleunigte Entwicklung der allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI) und verweist auf das Jevons-Paradoxon: Verbesserte Effizienz führt oft zu einer erhöhten Nachfrage. „Das wird fast sicher dazu führen, dass die KI-Industrie mehr Rechenleistung benötigt, nicht weniger“, erklärt er.

Zudem äußert Muse Zweifel an den Angaben zu den Kosten und der Infrastruktur hinter DeepSeek-V3. Während DeepSeek behauptet, das Modell habe nur 5,57 Millionen US-Dollar gekostet und laufe auf 10.000 A100-Chips, gibt es Berichte, die auf eine Nutzung von bis zu 50.000 Hopper-GPUs hindeuten. Sollte dies stimmen, wäre DeepSeek weniger revolutionär, als es scheint.

Nvidia (WKN: 918422)

55% Potenzial für Nvidia: Die Argumente des Analysten

Analyst Muse bleibt optimistisch: „Wir sehen die Fortschritte von DeepSeek als Zeichen, dass die Nachfrage nach Rechenleistung langfristig weiter wachsen wird.“ Angesichts der steigenden Bedeutung von KI bekräftigt er seine Overweight-Einstufung für die Nvidia-Aktie und setzt ein Kursziel von 200 US-Dollar – ein Aufwärtspotenzial von rund 55 Prozent.

Der Analyst sieht den aktuellen Rücksetzer als Gelegenheit für Investoren, um von den langfristigen Wachstumschancen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu profitieren.

Trotz des DeepSeek-Crashs bleibt Nvidia ein zentraler Spieler im KI-Sektor. Die Analyse von C.J. Muse legt nahe, dass die langfristige Nachfrage nach Nvidia-Chips eher steigen als sinken wird – eine Prognose, die Anleger zuversichtlich stimmen könnte. Der aktuelle Dip könnte sich als Chance für langfristig orientierte Investoren erweisen.

Fan von KI? Dann werfen Sie auch einen Blick auf den preisgekrönten Künstliche Intelligenz Index von BÖRSE ONLINE, der auf einige der besten Kandidaten der Branche setzt

Oder lesen Sie auch: Während DeepSeek-Gewitter: Bei diesem berühmten Tech-Giganten schlug Cathie Wood schnell zu

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.