Am Donnerstag beginnt für den Chemie- und Pharmakonzern Bayer eine neue Ära: Der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Amerikaner Bill Anderson übernimmt offiziell als Vorstandschef das Ruder in Leverkusen. Darum könnte laut Analysten nun 50 bis 80 Prozent Kurspotenzial drin sein


An diesem Donnerstag (1. Juni) beginnt für den Chemie- und Pharmakonzern Bayer eine neue Ära: Der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Amerikaner Bill Anderson übernimmt offiziell als Vorstandschef das Ruder in Leverkusen. Mit einem Kursfeuerwerk hatten Anleger den neuen Chef zunächst begrüßt. Doch mit den enttäuschenden Zahlen für das erste Quartal war die erste Euphorie schnell wieder vorbei.

Nun geht es ans Eingemachte: Fondsgesellschaften und Analysten erwarten von Anderson nichts weniger als eine grundlegend neue Strategie für den Traditionskonzern, der noch immer mit den milliardenschweren Rechtsrisiken der 56 Milliarden Euro schweren Monsanto-Übernahme kämpft. Doch zum Antritt lässt sich Anderson noch nicht in die Karten sehen, will sich erst einen Überblick verschaffen und die Konzernstruktur überprüfen.


Aktivisten fordern Aufspaltung

Derweil fordern Aktivisten eine Abspaltung der Agrarsparte – was die Konzernführung immer abgelehnt hatte. Zunächst könnte auch das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln losgelöst werden, um den Unternehmenswert zu steigern.

Auch die Aktienkursentwicklung ist ein Trauerspiel. In der siebenjährigen Amtszeit von Vorgänger Werner Baumann hat sich die Bewertung praktisch halbiert. Vom einstigen Höchstkurs von 145 Euro ist die Aktie weit entfernt. Nimmt man die aktuellen Kursziele der Analysten, so wird dem Titel zumindest ein Anstieg auf ein Kursniveau zwischen 80 und 96 Euro zugetraut, ein Plus von 50 bis 80 Prozent. UBS, Barclays und Bernstein haben entsprechende Kursziele formuliert und empfehlen die Aktie zum Kauf. Kernaussage: Auch wenn die Strategie noch nicht bekannt ist – Anderson ist der richtige Mann, um das große Potenzial zu wecken, das in diesem Konzern steckt.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.