17.49 Uhr - Die Zahl der Todesfälle in Großbritannien übersteigt die Marke von 100.000. Damit sind auf der Insel mehr Menschen an der Pandemie gestorben als britische Zivilisten im Zweiten Weltkrieg. Die Regierung gibt zudem bekannt, dass knapp 6,9 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten haben, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Die zweite und letzte Dosis wurde demnach bislang 472.446 Bürgern verabreicht.

16.45 Uhr - Die Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn werden dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zufolge am Samstag über den Corona-Imfpstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca beraten. "Wir erwarten am Wochenende die Zulassung dieses Impfstoffes durch die europäische Arzneimittelbehörde", sagt Laumann. Dann werde es auch "einen 'Beipackzettel' geben, auf dem steht, wofür der Impfstoff besonders geeignet und wofür er auch vielleicht nicht besonders geeignet ist". "Wir werden am Samstag eine Telefonschalte haben zusammen mit dem Bundesgesundheitsminister um dann zu gucken, wie wir damit umgehen", fügt Laumann hinzu.

16.40 Uhr - Portugal meldet in Zusammenhang mit dem Coronavirus 291 Todesfälle binnen 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen stieg um 10.765. Insgesamt verzeichneten die Gesundheitsämter in dem südeuropäischen Land 653.878 positive Corona-Tests und 11.012 Tote.

16.15 Uhr - Beim Start der Terminvergabe für Corona-Impfungen bei über 80-jährigen Menschen in Nordrhein-Westfalen hat es Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zufolge "Frustrationserlebnisse" gegeben. Einige Bürger hätten mehrere Stunden am Telefon oder am Computer verbringen müssen, sagt Laumann. In dem Bundesland lebten rund 1,2 Millionen Menschen im Alter von über 80 Jahren. In NRW habe es bislang 347.177 Erstimpfungen gegen Corona gegeben, der Löwenanteil davon Bewohner von Altenheimen.

15.00 Uhr - Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske kann in Bayern in Kraft bleiben. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) lehnt einen Eilantrag gegen die Pflicht zur Benutzung eines solchen medizinischen Mund-Nasen-Schutzes in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen ab. Die FFP2-Masken böten "einen erhöhten Selbst- und Fremdschutz". Eine Gesundheitsgefahr sei dadurch nicht zu erwarten, auch die Kosten für die Anschaffung seien "grundsätzlich zumutbar", heißt es in der Entscheidung. Ob notfalls die Sozialkassen dafür aufkommen müssten, lässt das Gericht offen.

14.57 Uhr - Die 15-Kilometer-Grenze für den Bewegungsradius in der Corona-Pandemie gilt in Bayern ab sofort nicht mehr. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) setzt die Regelung - von Boulevardmedien als "Corona-Leine" bezeichnet - im Eilverfahren außer Vollzug, weil für viele Bürger in Corona-Hotspots damit "nicht deutlich und anschaulich genug" werde, wie weit sie sich für Tagesausflüge rund um ihren Wohnort bewegen dürften. An der Möglichkeit, Tagesausflügler aus Hotspots auszusperren, hat der VGH dagegen nichts auszusetzen.

14.48 Uhr - Nur noch 13 Prozent der Bundesbürger gehen einer Umfrage zufolge davon aus, dass es in Deutschland im Laufe diesen Jahres wieder zu einem gewohnten Alltag wie vor der Corona-Pandemie kommt. Im Dezember 2020 waren noch 18 Prozent dieser Ansicht, wie aus dem Trendbarometer von RTL/ntv hervorgeht. Die überwiegende Mehrheit von 86 Prozent rechnet auch für Ende 2021 noch mit coronabedingten Einschränkungen. Am meisten würden Treffen mit Verwandten und Freunden fehlen (80 Prozent), gefolgt von Reisen (55 Prozent) und der Besuch von Kulturveranstaltungen wie Theater oder Kino (53 Prozent). Der Friseurbesuch wird von 31 Prozent vermisst, am Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu sein beziehungsweise die Schule oder Universität zu besuchen von 17 Prozent. Für 68 Prozent der Befragten ist die Corona-Krise die größte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

14.45 Uhr - Der Deutsche Reiseverband wendet sich dagegen, das Reisen fast vollständig einzuschränken. Touristische Reisen seien schon jetzt durch die Einschränkungen in der Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen. Auch der Geschäftsreisesektor liege am Boden. "Dies sollte auch die Bundesregierung zur Kenntnis nehmen. Sie sollte sich deshalb jetzt nicht darauf konzentrieren, unsere ohnehin stark eingeschränkte Reisefreiheit noch weiter einzuschränken", forderte der DRV. Die Regierung sollte vielmehr die "dramatischen Defizite" beim Impfen beheben und vernünftige Testkonzepte vorlegen. "Zudem sollte sich die Bundesregierung in der öffentlichen Debatte dringend darauf besinnen, dass Reisefreiheit ein Grundrecht ist - kein politisch zu gewährendes Privileg."

14.10 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer denkt laut über eine massive Einschränkung des Flugverkehrs nach Deutschland und schärfere Grenzkontrollen nach. "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagt der CSU-Politiker im Gespräch mit "Bild". Dazu gehörten deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf "nahezu Null". Er nennt Israel als Vorbild bei den Anstrengungen, die Einschleppung der Virus-Mutation nach Möglichkeit zu verhindern.

13.35 Uhr - Führende Unionspolitiker fordern einen Strategiewechsel. "Je länger diese zweite Welle andauert und die Gefahr weiterer Wellen durch Virus-Mutationen steigt, desto dringender wird es, die jetzige Strategie zu überdenken und neu auszurichten", sagt Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann dem "Handelsblatt". Unterstützt wird er von Johann Wadephul und Gitta Connemann, beide ebenfalls Fraktionsvize. "Die Forderung nach einem Ausstieg ist berechtigt", sagt Wadephul dem Blatt. Bürger und Betriebe bräuchten eine gesicherte Perspektive, sagt Connemann. Das sei zwar eine Gratwanderung, da keine falschen Hoffnungen geweckt werden dürften. "Aber wir müssen darüber hinaus den Blick nach vorne richten und die Frage beantworten: Welcher Weg führt aus dem Lockdown? Hier darf es keine Denkverbote geben."

13.23 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will Anfang Februar über eine Rückkehr der Kinder in die Schulen beraten. Dann gehe es auch um ein umfassendes Testkonzept für Lehrer und möglicherweise Schüler sowie Erzieher in Kindergärten, sagt Söder nach einer Sitzung des Ministerrats. Rasche Lockerungen schloss er aus. "Wir setzen unser Konzept bis Mitte Februar fort." Corona halte sich nicht an ein Datum.

12.45 Uhr - Der Handelsverband HDE fordert umfangreichere Corona-Hilfen von der Bundesregierung. Zwar bekämen mehr als 70 Prozent der vom Lockdown betroffenen Händler staatliche Unterstützung, sie seien aber viel zu niedrig. 2020 seien pro Unternehmen durchschnittlich nur 11.000 Euro an Hilfszahlungen geflossen. "Die staatlichen Corona-Hilfen für den Einzelhandel waren im vergangenen Jahr meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das reicht in der Regel nicht einmal für die Mietzahlungen in den Lockdown-Monaten", sagt HDE-Lobbyist Stefan Genth.

12.42 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht ihre Empfehlungen für den Einsatz des Covid-19-Impfstoff des US-Konzerns Moderna. Demnach sollen zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen verabreicht werden. Unter besonderen Umständen könne der Abstand auch 42 Tage betragen. Nicht eingesetzt werden solle das Vakzin bei Schwangeren - es sei denn, sie arbeiteten im Gesundheitswesen oder seien Risiko-Bedingungen ausgesetzt.

12.39 Uhr - Die 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt könnten ihre Beschäftigten Post-Chef Frank Appel zufolge selbst impfen und damit den Kampf gegen das Corona-Virus einen entscheidenden Schritt voranbringen. "Wenn es ausreichend Impfstoff gibt, wären wir froh, wenn wir all unsere Beschäftigten selbst impfen könnten", sagt Appel in einer virtuellen Diskussionsrunde des Davoser Weltwirtschaftsforums. Aktuell wolle der Bonner Konzern aber keine Impfstoffe für seine mehr als 500.000 Beschäftigten kaufen und dies den Regierungen überlassen. Wenn einzelne Staaten aber sagten, multinationale Unternehmen sollten das Impfen übernehmen, könnten dem die 500 umsatzstärksten Unternehmen der Fortune-500-Liste nachkommen. Dies könne einen Durchbruch bedeuten.

12.29 Uhr - Der britische Pharmakonzern Astrazeneca bietet nach Informationen aus EU-Kreisen an, die Staatengemeinschaft eine Woche früher als bislang geplant mit seinem Impfstoff zu beliefern. Die Lieferungen sollten am 7. Februar beginnen und nicht erst am 15. Februar, sagen EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Keine Klarheit gebe es in der Frage, ob Impfstoff aus Großbritannien in die EU umgleitet werden könne, um hier mehr Vakzin verfügbar zu haben.

12.12 Uhr - Mögliche Verzögerungen bei der Lieferung des Corona-Impfstoffs des britischen Herstellers Anstrazeneca würden nach den Worten des französischen Gesundheitsministers Olivier Veran alle Länder Europas treffen.

12.04 Uhr - Nach Ansicht von Grünen-Chefin Annalena Baerbock vernachlässigt die Bundesregierung in ihrer Corona-Politik die Interessen von Kindern. "Kinder kommen in dieser Pandemie immer zu kurz, und das darf nicht so weitergehen", sagt sie der "Augsburger Allgemeinen". "Jedes fünfte Kind in Deutschland hat in den vergangenen Wochen überhaupt keinen Zugang zur Bildung gehabt. (...) Bei den Grundschülern haben manche das ABC vergessen, bei anderen ist komplett die Tagesstruktur weggebrochen." Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) stehle sich aus der Verantwortung. Als Sofortmaßnahme müssten Lehramtsstudenten als Krisenhelfer eingesetzt werden. Der Bund müsse dafür Geld zur Verfügung stellen.

11.58 Uhr - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hält es angesichts der andauernden Corona-Pandemie für möglich, dass auch 2022 mehr Schulden gemacht werden müssen als die Schuldenbremse erlaubt. "Möglicherweise werden wir bei der Haushaltsaufstellung 2022 noch mehr Kredite benötigen", sagt er. Eine Grundgesetzänderung bei der Schuldenbremse lehnt er aber anders als Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) ab. Der Bundestag solle weiter jährlich entscheiden, ob die Schuldenbremse ausgesetzt werden müsse.

10.47 Uhr - Die Krankenhäuser in Deutschland wollen trotz zurückgehender Patientenzahlen noch keine Entwarnung in der zweiten Welle der Pandemie geben. "Der Lockdown wirkt. Er macht sich bemerkbar. Die Krankenhäuser stehen aber weiter unter höchsten Anstrengungen", sagt der Hauptgeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. In der Woche vor Weihnachten habe man mit über 10.000 Neuaufnahmen in den Kliniken den bisherigen Höchststand in der Pandemie gesehen. In der vergangenen Woche seien es noch rund 5.800 gewesen.

10.15 Uhr - Das Bundesgesundheitsministerium hat Medienberichte über eine sehr geringe Wirkung des Impfstoffes von AstraZeneca bei älteren Menschen widersprochen. "Auf den ersten Blick scheint es so, dass in den Berichten zwei Dinge verwechselt wurden: Rund acht Prozent der Probanden der AstraZeneca- Wirksamkeitsstudie waren zwischen 56 und 69 Jahren, nur drei bis vier Prozent über 70 Jahre (MHRA Zulassung Public Assessment Report)", teilt ein Sprecher mit. "Daraus lässt sich aber nicht eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei Älteren ableiten."

10.03 Uhr - Die europapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Franziska Brantner, fordert juristische Schritte gegen den Pharmakonzern Astrazeneca wegen gekürzter Lieferungen von Impfstoff. "Astrazeneca kann nicht mit fadenscheinigen Ausreden davonkommen", sagt Brantner zu Reuters. "Das darf aber nicht zu Exportbeschränkungen führen", kritisiert sie zugleich die Entscheidung der EU-Kommission, künftig Exportgenehmigungen für die Ausfuhr von Impfstoff zu verlangen. "Vertragsbruch der Hersteller darf nicht zu Vertragsbruch mit Drittstaaten führen, die deshalb leer ausgehen. Das ist auch eine Frage globaler Impfgerechtigkeit."

09.50 Uhr - SPD-Chef Norbert Walter-Borjans fordert einen Corona-Zuschlag von einmalig 200 Euro für Bedürftige. Schon im Sommer habe die SPD einen Bonus von 100 Euro gefordert, sei damals aber an CDU und CSU gescheitert, sagt er RTL/ntv. "Wir sind der Meinung, dass die Situation um so vieles ernster geworden ist, dass wir eher über 200 als über 100 Euro reden müssen." Für viele arme Menschen bedeute der Kauf einer Maske, dass sie zehn Prozent oder mehr des Geldes ausgeben müssten, das sie am Tag zur Verfügung hätten. "Da müssen wir was drauf tun. Es geht hier um einen Kreis von Menschen, den wir nicht ausschließen dürfen." Beim Koalitionsausschuss werde man mit der Union über das Thema reden müssen.

07.50 Uhr - Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hängt die Frage einer Lockerung der Beschränkungen an zahlreichen Faktoren. Es gebe mehrere Aspekte, die berücksichtigt werden müssten bei der Entscheidung, "ob und wie es mit den Maßnahmen weitergeht", sagt Spahn im "ZDF morgenmagazin" auf die Frage, ob von einer Lockerung ab dem 14. Februar auszugehen sei. So müsse die Zahl der Patienten weiter sinken. Zudem müssten die Fallzahlen in eine Größenordnung gebracht werden, bei der die Gesundheitsämter gut Kontakte nachverfolgen könnten. Auch müsse es gelingen, alle Personen, die in Quarantäne müssten, auch tatsächlich in Quarantäne zu bringen und dies auch zu kontrollieren, "damit da nicht neue Ausbruchsherde entstehen".

05.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 903 weitere Corona-Todesfälle binnen eines Tages nach 217 am Montag. Insgesamt sind somit bislang 52.990 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich dem Institut zufolge um 6408 auf 2.148.077. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 107,6 nach 111,2 am Vortag.

04.20 Uhr - Die US-Demokraten wollen versuchen, das angepeilte 1,9 Billionen Dollar schwere Corona-Hilfspaket von Präsident Joe Biden bei Widerstand der Republikaner zumindest in großen Teilen in einem beschleunigten Verfahren durchzubringen. Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagt dem Sender MSNBC, sollten die Republikaner das Vorhaben im Kongress blockieren, werde er auf das sogenannte Reconciliation-Verfahren zurückgreifen. Dadurch würde die Redezeit im Senat begrenzt und damit die Möglichkeit der Blockade. Außerdem könnten große Teile des Gesetzespakets mit einfacher Mehrheit verabschiedet werden.

02.31 Uhr - Chinas Behörden verzeichnen einen Rückgang bei den Neuinfektionen. Insgesamt 82 Fälle seien am Montag bestätigt worden nach 124 am Sonntag, teilt die Nationale Gesundheitskommission mit. Insgesamt wurden in Festland-China demnach bisher 89.197 Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um eins auf 4.636.

01.51 Uhr - Irlands stellvertretender Ministerpräsident Leo Varadkar plädiert für eine Verlängerung des Lockdowns von weiten Teilen der Wirtschaft bis zum 5. März. Das werde er dem Kabinet am heutigen Dienstag raten, sagt er in einem Gespräch mit dem Sender RTE. Auch Schulen sollen vorerst geschlossen bleiben, wobei diese unter bestimmten Bedingungen im Februar und März nach und nach wieder öffnen könnten. Jede andere Lockerung von Beschränkungen müsse aber "sehr, sehr, sehr langsam" vorgenommen werden.

rtr