Mit einem Kursplus von 65 Prozent seit Anfang des Jahres ist die Nordex-Aktie einer der Top-Performer auf dem deutschen Kurszettel. Auslöser der Rally war eine Reihe guter Nachrichten. Die Hamburger konnten in den vergangenen Monaten mit einem hohen Neuauftragsvolumen punkten. Das Momentum der Aktie dürfte auch das Interesse weiterer Investoren angezogen haben. Gleichzeitig mussten auch Hedgefonds, die auf fallende Kurse spekuliert haben, ihre Positionen eindecken. Immerhin stand die Aktie auf den Verkaufslisten der Analysten eine lange Zeit ganz oben. Mit dieser Dynamik im Rücken hat der Titel den höchsten Stand seit 2017 erreicht.
Das ist ein schwacher Trost für alle die den Wert zu den Spitzenkursen 2015 gekauft hatten. Damals kostete die Aktie mehr als 30 Euro. Und die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass die Kursrally nach den Zahlen einen Dämpfer erhalten könnte. Schon Wettbewerber Vestas warnte vor einem herausfordernden Jahr mit hohem Kosten- und Preisdruck. Zwar ist bei Nordex 2019 mit einem deutlichen Wachstum der Erlöse zu rechnen. Die Erträge dürften aber unter Druck bleiben. Das Unternehmen muss Preiszugeständnisse machen und das Kostensenkungspotenzial dürfte dieser Entwicklung deutlich hinterherlaufen. Zwar versprechen die Turbinen aus der neuen Plattform mehr Effizienz und höhere Margen, die Abrechnung der Aufträge die jetzt gebucht wurden, dürfte aber erst im kommenden Geschäftsjahr 2020 an Bedeutung gewinnen. So wäre ein schwach positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern wohl schon ein Erfolg. Für viele Investoren wäre das aber angesichts der Kursentwicklung der vergangenen Wochen wohl eine Enttäuschung.
Einschätzung der Redaktion
Nach dem rasanten Kursanstieg ist eine Konsolidierung eher wahrscheinlich. Auch eine Korrektur kann nicht ausgeschlossen werden, auch weil die Aktie an einem Widerstand angekommen ist.
Neueinsteiger warten die Vorlage der Zahlen Anfang kommender Woche ab.