Die Übernahme der Windkrafttochter des spanischen Baukonzerns Acciona hievt Nordex in eine neue Dimension. Der im TecDAX notierte Hersteller von Windturbinen zahlt für die Transaktion 785 Millionen Euro, davon 366,4 Millionen in bar. Darüber hinaus sollen im Zuge einer Kapitalerhöhung 16,1 Millionen neue Nordex-Aktien zum Stückpreis von 26 Euro ausgegeben werden. Auch BMW-Erbin Susanne Klatten verkauft den Großteil ihres Aktienpakets. Wenn die Übernahme im ersten Quartal 2016 abgeschlossen ist, wird Acciona mit 29,9 Prozent größter Nordex-Aktionär sein.

An der Börse kam der geplante Deal gut an, obwohl sich die Hoffnung, Acciona könnte den Spieß umdrehen und seinerseits Nordex übernehmen, schnell erledigt hatte. Die Spanier haben ein Stillhalteabkommen unterzeichnet, das es ihnen drei Jahre lang untersagt, den Anteil auf über 30 Prozent aufzustocken.

Trotzdem hat die Nordex-Aktie weiteres Potenzial. Wie der erst seit einem halben Jahr amtierende Vorstandschef Lars Bondo Krogsgaard erklärte, werde damit "eine stabile Grundlage für künftiges profitables Wachstum" gelegt. Ziel der Fusion sei es, einen global ausgerichteten Anbieter in der Windindustrie zu formen, der Schwankungen bei der Auslastung in einzelnen Märkten gut ausgleichen könne.

JEC