Novartis-Chef Joseph Jimenez will die schwächelende Augenheil-Sparte des Pharmakonzerns mit einem Umbau und zusätzlichen Investitionen zurück auf Wachstumskurs bringen. Zudem soll das Geschäft auf mehr Effizienz getrimmt werden. "Wir haben vor, 2016 ungefähr 200 Millionen Dollar mehr in das Geschäft zu investieren, als wir ursprünglich vorhatten", sagte Jimenez am Mittwoch bei der Veröffentlichung der Bilanz 2015. Das Geld soll etwa in verkaufsfördernde Maßnahmen für künstliche Linsen, neue Produkte und Werbung für das Kontaktlinsen-Geschäft fließen.

Alcon werde sich künftig auf die Augenchirurgie und das Geschäft mit Kontaktlinsen konzentrieren, erklärte der Konzernlenker. Die Augenmedikamente werden in die Pharma- und Generika-Bereiche verschoben. Zudem bekommt Alcon einen neuen Chef: Mike Ball folgt dem bisherigen Spartenleiter Jeff George nach. Im Schlussquartal soll Alcon wieder wachsen, sagte Jimenez.

Das schwächelnde Augengeschäft und die starke Kernwährung Dollar verhagelten Novartis das vergangene Jahr. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 49,41 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt 49,9 Milliarden Dollar prognostiziert. Der Gewinn brach um 34 Prozent auf 7,02 Milliarden Dollar ein. Gegenüber 2015 fielen Erlöse aus Beteiligungsverkäufe weg und Novartis musste zudem 300 Millionen Dollar für Geschäfte in Venezuela abschreiben. Trotzdem sollen die Aktionäre eine Dividende von 2,70 Franken je Aktie erhalten - 0,10 Franken mehr als im Jahr zuvor.

Für 2016 legt Jimenez die Latte tiefer. So peilt Novartis währungsbereinigt einen Umsatz und einen bereinigten operativen Gewinn "weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres" an. 2015 betrug der operative Kerngewinn 13,79 Milliarden Dollar - ein Plus von zehn Prozent.

Vorbörslich wurden die Novartis-Aktien um gut zwei Prozent tiefer indiziert.

Reuters