Das Jahr mit dem Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen hätte für SMA Solar kaum besser beginnen können. In den USA übernahm Joe Biden das Präsidentenamt. Anders als sein Vorgänger Donald Trump packt der Demokrat - nicht zuletzt mit dem massiven Ausbau der Sonnenenergie - beim Klimaschutz an. Schon vor dem Machtwechsel im Weißen Haus brummte die Photovoltaik (PV): 2020 nahmen die globalen Sonnenstromkapazitäten um annähernd ein Drittel auf 708 Gigawatt zu. Der International Renewable Energy Agency zufolge wächst kein anderes Ökostromsegment derart stark.
Passend dazu kletterte die SMA-Aktie zu Jahresbeginn erstmals seit Herbst 2011 über die Marke von 70 Euro. Wenig später zogen Investoren beim SDAX-Mitglied sprichwörtlich den Stecker. Der Spezialist für Wechselrichter büßte gegenüber dem Hoch um mehr als 40 Prozent ein. Das Unternehmen trug mit relativ enttäuschenden Jahreszahlen zwar selbst zum Ausverkauf bei, doch SMA Solar leidet vor allem unter dem generellen "Spannungsabfall" bei Aktien aus dem Bereich der regenerativen Energieträger.
Neben Gewinnmitnahmen lastet der Zinsanstieg auf den Kursen. Er schürt die Sorge, wonach der Ausbau der Erneuerbaren wegen höherer Finanzierungskosten ins Stocken geraten könnte. Laut JP Morgan bremst zudem der Engpass bei Halbleitern den Sektor aus. Die Analysten erachten die Probleme als vorübergehend und sehen in der Kurskorrektur eine Einstiegschance. "Die Fundamentaldaten bleiben intakt", beurteilt die US-Bank die alternative Energiebranche.
Wette auf den Rebound
Passend dazu hat SMA Solar gerade die Prognose bestätigt. Vorstandschef Jürgen Reinert plant 2021 mit einem Umsatz von 1075 bis 1175 Millionen Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stellt er 75 bis 95 Millionen Euro in Aussicht. Während Reinert auf jeden Fall mit einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr rechnet, reicht der Korridor bei der Ebitda-Marge von einer stabilen Entwicklung bis zu einer klaren Verbesserung. Die Richtung stimmt: Im ersten Quartal steigerte SMA Solar die Profitabilität trotz noch rückläufiger Erlöse deutlich.
Seit der Veröffentlichung des Zwischenberichts hat der Small Cap etwas Boden gutgemacht. Mutige Anleger setzen mit dem Turbo Bull auf einen stärkeren Rebound. Das Open-End-Papier partizipiert mit einem Hebel von aktuell 5,1 an steigenden Kursen. Achtung: Korrigiert SMA Solar weiter, drohen dem Turbo überproportionale Verluste.