Pfizer ist dank der Corona-Impfung wieder zurück an der Weltspitze. Dank des gemeinsam mit BioNTech vermarkteten Covid-19-Impfstoffs Comirnaty steigerte der US-Pharmakonzern den Umsatz auf fast das Doppelte. Pfizer setzte 2021 rund 81,3 Milliarden US-Dollar (71,1 Milliarden Euro) um, nachdem im Vorjahr noch 41,7 Milliarden Dollar zu Buche standen, wie der Konzern am Dienstag in New York mitteilte.
Dabei spülte das gemeinsam mit dem deutschen Hersteller Biontech vermarktete Vakzin (Handelsname Comirnaty) knapp 37 Milliarden Dollar in die Kassen. Ohne die Beiträge des Impfstoffs Comirnaty und der Anti-Corona-Pille Paxlovid wäre der Umsatz um sechs Prozent auf 44,4 Milliarden Dollar gestiegen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Der Nettogewinn sprang auf 21,9 Milliarden Dollar nach rund 9,2 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Ausblick überzeugt nicht
Im laufenden Jahr rechnet Pfizer mit einem weiteren starken Umsatzplus auf 98 bis 102 Milliarden Dollar steigern, wobei diesmal Comirnaty-Umsätze von 32 Milliarden Dollar, statt zuvor 29 Milliarden Dollar, eingeplant sind. Für die Anti-Corona-Pille Paxlovid wird mit einem Umsatz von 22 Milliarden Dollar (2021: 76 Millionen Dollar) gerechnet.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll im neuen Jahr auf 6,35 bis 6,55 Dollar klettern - nach 4,42 Gewinn im Jahr 2021. "Das Unternehmen steht besser da als jemals zuvor in meinen fast 15 Jahren hier", sagte der vor dem Ruhestand stehende Finanzchef Frank D’Amelio. Sollte Pfizer seine Prognosen für das laufende Jahr erreichen, wäre es der höchste Jahresumsatz und bereinigte Gewinn je Aktie in der Geschichte des Pharmakonzerns, der 1849 von den deutschen Auswanderern Karl Pfizer und Karl Erhart gegründet wurde.
Unsere Einschätzung zur Pfizer-Aktie
Analysten hatten allerdings bei beiden Mitteln mit höheren Umsätzen für das bereits laufende Geschäftsjahr gerechnet. Anleger trennten sich deshalb von ihren Pfizer-Papieren. Im vorbörslichen Handel an der Wall Street fiel die Aktie zeitweise um sechs Prozent. Zu US-Börsenbeginn notiert der Wert 3,6 Prozent tiefer auf 44,85 Euro.
Wir sehen deutliches Potenzial in der Aktie. Der US-Pharmakonzern rüstet sich bereits für die Zeit nach Corona. Der Konzern nutzt die immensen Mittelzuflüsse für den Zukauf von Unternehmen und deren Produkte. So kaufte Pfizer im August 2021 den Krebsspezialisten Trillium Therapeutics und Anfang 2022 die Biotech-Firma Arena Pharmaceuticals. Der Kursrücksetzer bietet eine Chance für einen günstigen Einstieg.
ak/rtr/dpa-AFX