Der Umsatz werde wachsen, die Umsatzrendite werde wie im vergangenen Jahr rund 25 Prozent erreichen.Ein Grund der Delle im Sommer seien Programmkosten, die sich in diesem Jahr stärker auf die Jahresmitte konzentrierten.

Die Aktie, die sich in den vergangenen Wochen von einem Kursabsturz erholt hatte, brach erneut ein: Mit einem Minus von mehr als neun Prozent auf rund 28,10 Euro waren die ProSiebenSat.1-Titel der mit Abstand schwächste Wert im Nebenwerteindex MDax. Die Branchenexperten vom Analysehaus Liberum verwiesen darauf, dass sich ProSiebenSat.1 nun stark auf einen Jahresendspurt verlasse. "Es könnte deshalb Sorgen über die Notwendigkeit geben, im vierten Quartal zu liefern", erklärten Ian Whittaker und Annick Maas in einem Marktkommentar.

Im ersten Quartal stieg der Gewinn dank florierender Fernsehsender etwas stärker als erwartet, deren Spartenergebnis um 15 Prozent auf 183 Millionen Euro kletterte. Das Geschäft mit TV-Werbeeinnahmen und kostenpflichtigen Angeboten in hoher Auflösung (HD) machte Rückgänge im Produktions- und im Online-Geschäft mehr als wett. Der Betriebsgewinn des Konzerns legte um sieben Prozent auf 200 Millionen Euro zu. Branchenexperten hatten im Durchschnitt mit 197 Millionen Euro gerechnet. "Wir haben ein solides Fernseh-Werbegeschäft verzeichnet", sagte Albert, der seit dem Abschied von Vorstandschef Thomas Ebeling die Stellung hält. Der neue ProSiebenSat.1-Chef Max Conze kommt im Juni.

Sorgenkind des Konzerns war die Produktionssparte, für die ProSiebenSat.1 weiter einen Partner-Investor sucht. Die Sparte, deren Geschäft traditionell stärker schwankt als andere Konzernteile, litt unter Auftragsmangel in den USA und der Dollar-Schwäche. Der Umsatz dieses Segments brach um 17 Prozent auf 110 Millionen Euro ein, das Spartenergebnis ging um acht Prozent auf vier Millionen Euro zurück.

Die Online-Sparte, bei der jüngst der Finanzinvestor General Atlantic eingestiegen war, schrumpfte zwar ebenfalls. Grund war nach Konzernangaben allerdings der Verkauf von Beteiligungen im vergangenen Jahr. Verbliebene Portale wie Parship und der Online-Sexartikelhändler Amorelie seien gewachsen. Der Spartenumsatz ging um 14 Prozent auf 159 Millionen Euro zurück, das Ergebnis halbierte sich auf 13 Millionen Euro. Finanzchef Jan Kemper kündigte für das zweite Halbjahr zwei bis drei Zukäufe an.

rtr