Die Übernahme sei von den Geschäftsführungen beider Unternehmen gebilligt worden. Sie hänge aber von der Zustimmung der Red-Hat--Aktionäre ab. IBM rücke damit zur weltweiten Nummer 1 der Hybrid-Cloud-Anbieter auf. Der Konzern konkurriert im Bereich Cloud-Computing mit Unternehmen wie SAP und Oracle. Es wird erwartet, dass die Übernahme im zweiten Halbjahr 2019 abgeschlossen wird. IBM kündigte zugleich an, für die Übernahme sein in den Jahren 2020 und 2021 geplantes Aktienrückkaufprogramm auszusetzen.

RED-HAT-CHEF WHITEHURST BLEIBT



Red Hat soll den Angaben zufolge als eigenständige Einheit innerhalb des Hybrid-Cloud-Teams von IBM arbeiten. Außerdem solle Red Hat weiterhin von Jim Whitehurst und seinem Management geleitet werden. Whitehurst werde zudem in die IBM-Führung integriert.

Red Hat ist vor allem durch sein Open-Source-Betriebssystem Linux bekannt, das mit Microsofts Windows konkurriert. Das Unternehmen hat das Prinzip der Open-Source-Software auch auf den Bereich Cloud Computing angewandt.

"Die Übernahme von Red Hat ändert alles in dem Spiel", sagte IBM-Chefin Ginni Rometty. "Es verändert alles im Cloud-Markt." IBM werde damit der weltgrößte Hybrid-Cloud-Anbieter und der einzige mit einer Open-Cloud-Lösung. Hybrid Clouds sind eine Mischform aus öffentlich, meist über das Internet zugänglichen Clouds wie sie auch von Google angeboten werden, und sogenannten Privat Clouds, die vor allem aus Gründen der Datensicherheit von Unternehmen für ihre IT-Dienste bevorzugt werden. Red-Hat-Chef Whitehurst verweist darauf, dass Open-Source-Lösungen, für die sein Unternehmen der Spezialist sei, die erste Wahl für moderne IT-Anwendungen darstellten. Indem Red Hat die Kräfte mit IBM bündele, werde der Einfluss von Open-Source-Lösungen bei der Digitalisierung deutlich verstärkt.

rtr