Durch den KI-Boom erlebt der Chipgigant Nvidia aktuell enormes Wachstum. Doch ausgerechnet OpenAI, der Betreiber von ChatGPT, scheint sich nun mehr und mehr von dem Chipdesigner abzuwenden. Ein Risiko für den Kurs und für Aktionäre?
Die KI-Erfolgswelle hat für enormes Wachstum bei KI-Werten wie Nvidia gesorgt, denn die Chips des Unternehmens sind essentiell für das Betreiben der großen Sprachmodelle wie ChatGPT. Doch nun scheinen sich die ersten großen Player von dem Chipdesigner abzuwenden.
OpenAI wendet sich vom Chipgiganten ab
So setzt OpenAI, das von Microsoft unterstützte KI-Startup, erstmals auf KI-Chips von Google, genauer gesagt auf die Tensor Processing Units (TPUs), um Produkte wie ChatGPT zu betreiben. Dieser Schritt stellt eine strategische Abkehr von der bisherigen vollständigen Abhängigkeit von Nvidia-Grafikprozessoren dar, die bisher sowohl für das Training als auch für Inferenzprozesse der KI-Modelle verwendet wurden. Die Entscheidung zur Nutzung von Googles TPUs signalisiert eine gezielte Diversifizierung der Chip-Lieferanten – ein wichtiger Schritt angesichts der weltweit stark nachgefragten Rechenressourcen im KI-Sektor.
Die über Google Cloud angemieteten TPUs sollen OpenAI insbesondere helfen, die hohen Kosten bei Inferenzberechnungen zu senken. Allerdings steht OpenAI dabei offenbar nicht Googles leistungsstärkste TPU-Generation zur Verfügung – diese behält sich der Konzern laut Bericht für eigene Projekte vor, darunter das konkurrierende Sprachmodell Gemini.
Ein Risiko für Nvidia?
Dementsprechend beginnen Player aus dem KI-Sektor damit, ihre Chipquellen zu diversifizieren, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Dies könnte sich tatsächlich negativ auf Nvidia auswirken, denn lange wurde erwartet, dass der Player eine Vormachtstellung/Monopol im KI-Sektor halten könnte.
Dennoch sollten Anleger trotz dieser Nachricht bedenken, dass Nvidia angesichts des schnell wachsenden KI-Marktes noch immer Chancen bieten kann, auch ohne eine entsprechende Monopolstellung.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.