Ein Großteil der Erträge stamme aus dem Geschäft mit dem Betrieb der Strom- und Gasnetze, teilte RWE mit. Der hochverschuldete Versorger will gegen Ende des Jahres im Zuge einer Kapitalerhöhung zehn Prozent der Tochter an die Börse bringen, in der das Geschäft mit Ökostrom, Netzen und dem Strom- und Gasvertrieb gebündelt ist. Der Mutterkonzern will sich so neue Einnahmequellen für Wachstumsinvestitionen erschließen.
RWE bekräftigte die Prognose für den Gesamtkonzern, zu dem noch das Geschäft mit den Kohle- und Gaskraftwerken sowie der Energiehandel gehört. Danach soll 2016 der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro schrumpfen von rund sieben Milliarden Euro im Vorjahr. Für das Geschäft mit Ökostrom und Netzen hatte RWE für 2016 dabei bereits niedrigere Erträge in Aussicht gestellt. Grund hierfür seien höhere Betriebs- und Instandsetzungskosten bei den Netzen sowie schlechtere Windbedingungen. Bevor die Tochter 2017 zulegen soll, werde damit ihr Ergebnis im laufenden Jahr bei 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro liegen nach pro-forma 4,5 Milliarden 2015.
BÖRSENGANG VON INNOGY SOLL KLAMME KONZERNKASSE FÜLLEN
Am 11. August legt der Konzern seine Halbjahreszahlen vor. Der Versorger kämpft wie der Konkurrent E.ON und die gesamte Branche mit den stark gefallenen Strom-Großhandelspreisen. Zudem drücken den kohlelastigen Konzern Schulden von rund 28 Milliarden Euro. Durch den Verkauf von zehn Prozent an Innogy könnte RWE nach Einschätzung von Experten rund zwei Milliarden Euro einnehmen. RWE will gleichzeitig oder später weitere Anteile verkaufen, jedoch auf Dauer die Mehrheit behalten. Am Markt sind die Pläne gut angekommen. Die RWE-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 36 Prozent zugelegt. Am Montag lag das Papier zeitweise ein Prozent im Minus bei 15,75 Euro.
rtr