RWE war erst spät in das Ökostromgeschäft eingestiegen. Der Konzern erzeugt noch etwa die Hälfte seines Stroms aus Braun- und Steinkohle. Der Ökostromanteil liegt bei rund fünf Prozent, deutlich weniger als der Konkurrent E.ON. RWE will das Geschäft mit Ökostrom, Netzen und dem Vertrieb in einer Tochter abspalten und zehn Prozent im Zuge einer Kapitalerhöhung bis Ende des Jahres an die Börse bringen. Mit dem geplanten Börsengang will Terium neues Geld für Investitionen einsammeln. "Rund die Hälfte der Erlöse werden in den Ausbau der Erneuerbaren investiert."
RWE KÖNNTE IM ÖKOSTROMGESCHÄFT AUCH ZUKAUFEN
Unter dem Druck wegbrechender Gewinne hatten die Essener ihre Investitionen in den Ausbau des Ökostromgeschäfts zurückgefahren. Statt jährlich eine Milliarde Euro zu investieren, ist diese Summe insgesamt für die Jahre 2015 bis 2017 vorgesehen. Terium hatte Anfang Dezember im Reuters-Interview erklärt, dass die Investitionen nach dem Börsengang wieder die frühere Höhe erreichen könnten. Geplante Anteilsverkäufe an bestehenden Projekten könnten gestoppt werden und weitere Anteile erworben werden, sagte er nun. "Wir wollen organisch wachsen, schließen aber auch Zukäufe nicht aus."
RWE hat Ökostromanlagen mit einer Kapazität von 3,6 Gigawatt. Dies macht etwa acht Prozent der gesamten Kraftwerkskapazität aus. Im Ökostromgeschäft will der Konzern die Offshore-Windenergie in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien ausbauen. Bei Onshore gehe es auch um Polen. Chancen sieht Terium auch für die Solarenergie etwa im Nahen Osten, Nordafrika und im Süden der USA. Die genauen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 legt Terium am 8. März vor.
Reuters