Eine gute Performance erzielte zum Beispiel SAP-Vorstand Bernd Leukert, der Ende April 957 SAP-Aktien zum Preis von 91,65 Euro verkauft hat. Zur Erinnerung: Ende August erwarb der für den Bereich Produkte & Innovation verantwortliche Manager zum Einstiegskurs von 77,60 Euro 1.090 Anteilsscheine. Die Performance von über 18 Prozent innerhalb von acht Monaten dürfte so manchen Fondsmanager neidisch machen. Besonders interessant: In diesem Jahr hat noch kein SAP-Manager Aktien des Softwareunternehmens erworben. Unter diesem Aspekt scheint das Vertrauen in das Unternehmen derzeit nicht sonderlich stark ausgeprägt zu sein.
Aus charttechnischer Sicht bewegt sich der DAX-Wert in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend und markierte am 24. April über 94 Euro ein neues Rekordhoch. Anfang des Jahres brach der Titel sogar aus dem Trendkanal nach oben aus, was in der Chartlehre als zusätzliches Kaufsignal interpretiert wird. Besonders steil tendieren derzeit sowohl die 100- als auch die 200-Tage-Linie nach oben. Im Februar und März generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent zwar ein Verkaufssignal, beide erwiesen sich bislang aber eher als "Bärenfalle". Da der Abstand zwischen aktuellem Aktienkurs und 200-Tage-Linie mittlerweile außerordentlich üppig ausfällt, sollten Anleger eine technische Korrektur auf keinen Fall ausschließen.
Auf Seite 2: Aurelius: Insiderkäufe mit fadem Beigeschmack
Aurelius: Insiderkäufe mit fadem Beigeschmack
Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius geriet in diesem Jahr ins Visier von Shortsellern und stürzte nach negativen Medienberichten von 67 Euro zeitweise unter 40 Euro ab, was die 90-Tage-Volatilität auf über 90 Prozent katapultiert hat. Ende April gab es allerdings massive Insiderkäufe zu vermelden. Insgesamt wurden von drei unterschiedlichen Insidern fast 230.000 Aurelius-Aktien erworben, was einem Investitionsvolumen von über 10,8 Millionen Euro entsprach. Der Löwenanteil der Insidertransaktion ging auf das Konto der Tiven GmbH (90.000 Aktien) und der Lotus AG (121.000 Aktien). Aufsichtsrat Dirk Roesing kaufte immerhin 18.584 Aurelius-Aktien und bezahlte hierfür fast 840.000 Euro. Einen faden Beigeschmack hatte die Transaktion dennoch, schließlich hat er Anfang März fast 54.000 Titel zu 64,03 Euro und im Dezember rund 20.000 Aktien zu 58,32 Euro abgestoßen. Die Lotus AG hat im Dezember sogar über zwei Millionen Anteilsscheine verkauft. Von einem ganz großen Vertrauensbeweis kann daher eher nicht gesprochen werden.
Unter charttechnischen Aspekten vollzog die Aktie der Beteiligungsgesellschaft dank der erwähnten Insidertransaktionen mittlerweile eine technische Erholung. Oberste Priorität hat nun das Verteidigen der im Bereich von 38 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Hier drehte der Titel Mitte 2015 und im März bzw. April dieses Jahres nach oben. Übergeordnet kann der Chart aber weiterhin als "desaströs" bezeichnet werden. Als negativer Begleitumstand können auch die nach unten gedrehten 100- und 200-Tage-Linien erwähnt werden. Da bei der Aktie ziemlich viel fundamentales wie charttechnisches "Porzellan" zerschlagen wurde, sollten Aktionäre eher mit einer Bodenbildung als mit einem Trendwechselsignal nach oben rechnen.
Auf Seite 3: Gerry Weber - Großaktionär greift zu
Gerry Weber-Aktie: Großaktionär greift zu
Als eifriger Käufer erwies sich bei dem Modeunternehmen Gerry Weber Aufsichtsrat und Großaktionär Gerhard Weber. Im April kaufte er im Zuge von drei Transaktionen insgesamt über 151.000 Aktien "seines" Unternehmens und bezahlte dafür fast zwei Millionen Euro. Die Kaufkurse schwankten zwischen 12,74 und 13,66 Euro. So ganz nachvollziehbar sind die Käufe aber nicht, schließlich hat er noch am 21. März mehr als 571.000 Gerry Weber-Aktien zu lediglich 11,13 Euro verkauft.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.