Europäische Aktien sind gut in das neue Jahr gestartet. Das könnte laut den Analysten der Societe Generale so bleiben, zumindest was die Börsen der Kernländer in der Eurozone angeht. Jedenfalls seien dort auf Ebene der Einzeltitel noch interessante Werte zu finden, heißt es bei dem französischen Kreditinstitut.
Die Euro-Kernzone präferiert man deshalb im Vergleich mit den Peripheriemärkten sowie ergänzt um Großbritannien, weil in den letztgenannten Regionen politischer Gegenwind droht. Als Stichworte finden in diesem Zusammenhang Katalonien, die Wahlen in Italien sowie der Brexit Erwähnung.
Als Konsequenz daraus befindet sich nach der Entnahme des spanischen Bekleidungshersteller Inditex in der favorisierten Premium-Liste derzeit keine Aktie auf den Peripherie-Märkten und nur eine rohstoffbezogene Aktie, die im Vereinigten Königreich notiert ist. Stattdessen sind in der 13-köpfigen Favoritenliste 6 französische, 3 deutsche und 1 niederländische Titel enthalten.
Wegen der Aussicht auf ein höheres globales Wirtschaftswachstum sowie einer restriktiver werdenden Geldpolitik und der damit verbundenen Aussicht auf steigende Anleiherenditen sind drei Empfehlungen dem Finanzbereich zuzuordnen. Keine Werte sind dagegen aus den Sektoren nichtzyklischer Konsum, Versorger, Telekom und Immobilien enthalten, weil diese bei steigenden Anleiherenditen tendenziell unterdurchschnittlich abzuschneiden drohen.
Aufgrund der sinkenden Arbeitslosenquote und einem verbesserten Verbrauchervertrauen in der Eurozone sind vier Titel aus dem zyklischen Konsumbereich unter den Empfehlungen zu finden. Ebenfalls vier Favoriten sind dem rohstoffnahen Bereich zuzuordnen, was sich mit der gut laufenden Weltkonjunktur und der damit verbundenen Rohstoffnachfrage erklären lässt.
Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir fünf Aktien vor, welche die Societe Generale für 2018 mit auf das Favoritenschild hievt. Die Anlageergebnisse, die sich die zuständigen Analysten basierend auf erwarteten Kursgewinnen und Dividendenzahlungen versprechen, bewegen sich zwischen 17 Prozent und 43 Prozent.
Auf Seite 2: AXA
AXA (WKN: 855705)
Beim ersten vorgestellten Mitfavoriten handelt es sich um AXA. Dem französischen Versicherer traut die Societe Generale einen Kursanstieg bis auf 29,50 Euro zu. Das verspricht ein Kurspotenzial von 14,3 Prozent.
Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2017 erwartete Dividendenerhöhung von 1,16 Euro auf 1,24 Euro je Anteilsschein. Das errechnet sich eine Dividendenrendite von 4,8 Prozent. Zusammen ergibt das theoretisch eine auf Sicht von zwölf Monate erwartete Gesamtperformance von 19,1 Prozent. Wobei übrigens für 2018 und 2019 mit weiteren Ausschüttungserhöhungen auf 1,34 Euro bzw. 1,47 Euro gerechnet wird.
Aus Sicht des zuständigen Analysten Nick Holmes ist die Aktie mit einem KGV von 9,74 für 2018 günstig bewertet. Zumindest bewegt sich diese Relation unter dem Branchenschnitt von 11,4. Angesichts eines im Vergleich mit dem Sektor überdurchschnittlichen Wachstumsprofils sei das nicht gerechtfertigt, heißt es.
Außerdem hält Holmes die neu verfolgte Strategie für aussichtsreich, die darin besteht, die Konzernstruktur zu vereinfachen, und sich dabei auf weniger Länder sowie auf jene Geschäftseinheiten mit ausreichender Größe und aussichtsreichen Produktsegmenten (Gesundheit, Schutz und gewerbliche Sach- und Unfallversicherung) zu Fokussierung, für die richtige Entscheidung. Denn diese Vorgaben sollten dabei helfen, ein überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen, die Risiken zu reduzieren und alles das wiederum dürfte dann zu einer Neubewertung der Aktie beitragen.
Rückenwind könnte zudem von den bis 2020 geplanten Kosteneinsparungen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro ausgehen. Für Phantasie sorge darüber hinaus ein erhebliches Akquisitionspotenzial. Finanziellen Spielraum gebe es hier jedenfalls auch angesichts einer soliden Bilanz (Solvency-II-Kernkennziffer von 201 Prozent) zur Genüge.
Charttechnik
Die Aktie von AXA kostet derzeit so viel wie bereits im April 1998. Als lukratives Langfristinvest hat sich der im französischen Leitindex CAC 40 enthaltene Titel somit nicht gerade erwiesen. Immerhin steht aber seit dem im Zuge der Kreditkrise verbuchten Einbruchs seit März 2009 eine respektable Wertentwicklung zu Buche. Allerdings gelang es zuletzt nicht mehr entscheidend nachzulegen. Vielmehr scheiterte die Notiz immer wieder beim Versuch, eine sich als hartnäckig erweisende Widerstandszone zu überwinden, die sich im Bereich von rund 26,00 Euro breit gemacht. Sollte jedoch ein nachhaltiger Sprung über das nicht weit entfernte Vorjahreshoch von 26,25 Euro gelingen, dann wäre das ein stark positives Chartsignal.
Profil
AXA S.A. ist ein international führendes Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen. Für Firmen- und Privatkunden bietet die Gesellschaft eine Vielzahl an Versicherungsprodukten wie Vorsorge-, Sach- und Lebensversicherungen an. Daneben ist der Konzern verstärkt im Finanzbereich (Bausparverträge, Investment- und Assetmanager) tätig. Die Produkte des Unternehmens reichen von privaten Lebensversicherungen über Vermögensverwaltungen bis hin zu Sachschadendeckungen von Naturkatastrophen. In ganz Europa bietet die Gruppe Bankdienstleistungen und Immobiliendienste an. AXA ist vorwiegend in Europa, Nordamerika und Asien, in geringerem Umfang auch im Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika präsent.
Auf Seite 3: SAP
SAP (WKN: 716460)
Als einer von drei Vertretern aus Deutschland ist SAP in der Premium-Liste der Societe Generale enthalten. Die Franzosen wetten bei dem deutschen Software-Hersteller mit einem Kursanstieg bis auf 111,00 Euro. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Wert um 15,3 Prozent zulegen.
Was die Ausschüttungen angeht, wird für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Zahlung von 1,25 Euro je Aktie gerechnet. Für 2018 und 2019 sollen dann 1,26 Euro bzw. 1,57 Euro fließen. Auf Basis der erwarteten Zahlung für das Vorjahr ergibt sich eine geschätzte Dividendenrendite von 1,3 Prozent. Zusammen mit dem prognostizierten Kursplus errechnet sich darauf ein Performancepotenzial von 16,6 Prozent.
Beim Gewinn je Aktie geht der zuständige Analyst Richard Nguyen für 2017 nur von einem moderaten Gewinnanstieg von 3,88 Euro auf 4,18 Euro je Aktie aus. Im laufenden und im kommenden Jahr soll es dann auf der Ergebnisseite wieder etwas dynamischer zugehen. Konkret sehen die Prognosen Ergebnisse je Aktie von 4,68 Euro und von 5,13 Euro vor.
Bei diesen Prognosen setzt Nguyen auch darauf, dass wie vom Vorstand mehrfach versprochen, die Gewinnmarge auf Konzernebene ab 2018 wieder steigt. Zeitlich stimmt diese überein mit dem Abschluss des Übergangs auf ein stärker Cloud-orientiertes Geschäftsmodell.
Im dritten Quartal ließ es für das Cloud-Geschäft zwar nicht restlos überzeugend, dafür nahm bei der neuen, unternehmerische Geschäftsprozesse steuernde ERP-Software S/4 HANA das Momentum zu. Laut Nguyen dürfte die Dynamik hier 2018 noch weiter zunehmen und so die Geschäftsentwicklung stützen. Jedenfalls seien bei diesem Produkt solide neue Lizenzeinnahmen sowie neu gewonnene Kunden zu verzeichnen. Auch für das vierte Quartal 2017 rechnet man mit insgesamt soliden Geschäftsergebnissen.
Charttechnik
Nach einem heftigen Schwächeanfall in den Jahren 2000 bis 2002 geht es seitdem für den Aktienkurs zumeist nach oben. Von Oktober 2002 bis November 2017 hat sich die Notiz fast verzehnfacht. Das ist eine überzeugte Leistung und folglich fällt auch das Charturteil positiv aus. Um den vorteilhaften Eindruck zu untermauern, geht es aber nach einem nunmehr inzwischen letztlich seit Juni anhaltenden Seitwärtstrend darum, irgendwann demnächst das Anfang November 2017 bei 100,35 Euro aufgestellte Rekordhoch weiter auszubauen. Die Chartkonstellation spricht aber grundsätzlich dafür, dass dies gelingen könnte.
Profil
SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.
Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.
Auf Seite 4: ThyssenKrupp
ThyssenKrupp (WKN: 750000)
Wie SAP ist mit ThyssenKrupp auch ein weiterer Mitfavorit der Societe Generale im deutschen Leitindex DAX enthalten. Dem deutschen Industriekonzern traut die französische Bank einen Kursanstieg bis auf 30,80 Euro zu. Das entspricht einem Potenzial von 23,7 Prozent.
Theoretisch ist das eine attraktive Kursperspektive. Allerdings kommt hier keine üppige Dividendenrendite hinzu. Den Prognosen der Societe Generale zufolge soll die Dividende für das Geschäftsjahr 2017/18 zwar von 0,15 Euro auf 0,30 Euro je Anteilsschein steigen, doch auch das wäre lediglich gleichbedeutend mit einer Rendite von 1,2 Prozent. Zusammengerechnet ergibt sich daraus ein Performancepotenzial von 24,9 Prozent.
Ermutigend sieht es auf der Ergebnisseite aus, zumindest für den Fall, dass sich Erwartungen des zuständigen Analysten Christian Georges aufgehen. Er rechnet beim Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr mit einer Verbesserung von 1,37 Euro auf 1,75 Euro. In den beiden Jahren danach sollen daraus dann sogar 2,00 Euro und 2,44 Euro werden.
Bei ThyssenKrupp ist es so, dass sich auch nachrichtlich derzeit vieles um das geplante Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel dreht. Georges geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass die Entkonsolidierung der europäischen Stahlaktivitäten nach der Fusion mit Tata Steel voraussichtlich zu einer höheren Wertschöpfung für die verbleibenden Thyssenkrupp-Geschäfte führen wird.
Ansonsten ist der Analyst losgelöst von diesem Projekt zuversichtlich für die Aussichten des Stahlmarktes im laufenden Jahr. Außerdem sei ein in allen Divisionen zu beobachtender deutlicher Anstieg des Bestellungseingangs eine starke Aktienperformance im Jahr 2018 unterstützen. Neben dem Ausgleich der Rohstoffbelastungen durch die steigenden Stahlpreise sollte Thyssenkrupp auch weiterhin von starken Fundamentaldaten, einer verbesserten Bilanz und einer Beschleunigung des "Transformationsplans" für die Nicht-Edelstahlaktivitäten profitieren, so das Urteil.
Charttechnik
Die Aktie von ThyssenKrupp hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten als ein Papier erwiesen, mit dem sich für Langfristinvestoren angesichts einer derzeit sich auf dem Niveau von 1998 bewegenden Notiz kein Geld verdienen ließ. Zocker, die verstehen, heftige Kursschwankungen auszunutzen, kamen angesichts der immer wieder aufgetretenen starken Ausschläge nach unten und nach oben aber auf ihre Kosten. Auch seit März 2015 kam der Titel letztlich nicht voran. Doch die Chartlage würde sich aufhellen, wenn es gelingen sollte, eine bis 26,83 Euro reichende Widerstandszone zu überwinden.
Profil
Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern mit den Schwerpunkten Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Die Gesellschaft besetzt in ihren Kernbereichen Steel, Stainless, Elevator, Technologies und Services überwiegend Top-3-Positionen in den relevanten Märkten. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen. Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in über 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten. Im September 2017 gab ThyssenKrupp die geplante Fusion seiner Stahlsparta mit dem indischen Konkurenten Tata bekannt.
Auf Seite 5: Glencore
Glencore (WKN: A1JAGV)
Zu den von der Societe Generale für 2018 besonders hervorgehobenen Kaufempfehlung zählt auch Glencore. Dem Rohstoffkonzern traut man einen Kursanstieg bis auf britische 4,70 Pfund zu. Auch nach den zuletzt bereits erzielten Kurssteigerungen lässt das noch immer 19 Prozent Luft nach oben.
Interessant wäre der Titel auch aus Dividendenüberlegungen, zumindest falls die Berechnungen des zuständigen Analysten Sergey Donskoy aufgehen. Denn dieser rechnet für 2017 mit einer Anhebung der Zahlung von 0,07 Dollar auf 0,18 Dollar. Umgerechnet würde das einer Rendite von 3,36 Prozent entsprechen - wobei sich daraus insgesamt auf Sicht von zwölf Monaten ein Performancepotenzial von 22,4 Prozent ergibt.
Richtig lukrativ wird es aber mit Blick auf die Geschäftsjahre 2018 und 2019. Denn hier kann sich Donskoy Ausschüttungen Von 0,34 Dollar bzw. 0,38 Dollar vorstellen. Das würde immerhin auf geschätzte Dividendenrendite n von umgerechnet 6,34 Prozent bzw. 7,1 Prozent hinauslaufen.
Auch deswegen zählt die Societe Generale die Aktie von Glencore zu den bevorzugten Werten aus dem Bergbausektor. Basierend auf den Rohstoffpreisannahmen geht man davon aus, dass das EBITDA in den Jahren 2018 und 2019 weiter deutlich steigen wird. Auch der Gewinn je Aktie soll weiter auf 0,49 Euro bzw. 0,54 Euro je Aktie zulegen, nachdem voraussichtlich bereits 2017 gegenüber 2016 eine Verbesserung von 0,10 Euro auf 0,40 Euro herausgesprungen sein dürfte.
Lobend Erwähnung findet darüber hinaus auch die als hervorragend bezeichnete Rendite auf den freien Cash Flow. Ergänzt werde dieser bereits vorteilhafte Eindruck durch ein attraktives und diversifiziertes Commodity-Exposure, welches die Länderrisiken begrenze sowie die im Vergleich zu den Wettbewerbern sehr attraktive Bewertung.
Charttechnik
Nach einer langen Talfahrt, der im Zuge der in den Vorjahren zu beobachtenden Rohstoffbaisse zu sehen ist, geht es mit dem Aktienkurs von Glencore seit September 2015 wieder deutlich nach oben. Langsam aber sicher steuert die Notiz seitdem auf eine Versechsfachung zu. Angesichts frisch markierten Zwischenhochs kommt der Chart mit einem intakten Aufwärtstrend daher, was auf weitere Kursavancen hoffen lässt.
Profil
Glencore Xstrata Plc (vormals Glencore International plc) mit Geschäftssitz in Baar, Schweiz und registriertem Hauptsitz in Jersey, ist nach der Übernahme des Bergbaukonzerns Xstrata plc im Mai 2013 eines der weltweit führenden Unternehmen in der Rohstoffbranche. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns sind in die Bereiche Metalle und Mineralien, Energieprodukte und Agrarerzeugnisse gegliedert die von der Division Marketing und Logistik unterstützt werden.
Das Unternehmen agiert international in der Produktion, Beschaffung, Bearbeitung, Veredelung, dem Transport, der Lagerung und dem Handel von Metallen und Mineralien, Energie und landwirtschaftlichen Produkten. Im Weiteren ist der Konzern in der Förderung, Verarbeitung, Raffinierung und Lagerung von Kupfer, Ferrochrom, Nickel, Vanadium, Zink, Kokskohle, thermische Kohle und Öl wie auch Platinmetalle, Gold, Kobalt, Blei und Silber tätig.
Der Konzern betreibt weltweit über 150 Bergbau- und Minenanlagen, Offshore-Öl-Produktionsanlagen, Farmen und landwirtschaftliche Einrichtungen. Über ein globales Netzwerk mit mehr als 90 Niederlassungen betreut die Glencore Xstrata Plc ihre Kunden in über 50 Ländern. Die Mehrheitsbeteiligung an dem Bergbaukonzern Lonmin plc wurde im Juni 2015 veräussert. Glencore wurde 1974 gegründet, Xstrata wurde bereits 1926 als Südelektra AG gegründet. Nach dem Zusammenschluss beider Unternehmen zu Glencore Xstrata Plc entstand einer der grössten Rohstoffproduzenten und Rohstoffhändler weltweit.
Auf Seite 6: Publicis
Publicis (WKN: 859386)
Nimmt man nur das vorhandene Kurspotenzial zum Maßstab, dann verspricht die Aktie von Publicis unter den Europa-Favoriten der Societe Generale mit Abstand am meisten. Denn das Kursziel für die französische Werbeagentur beträgt hier 78,00 Euro, was bei Zielerreichung immerhin einen Anstieg von 39,9 Prozent verspricht.
Zusätzlich käme auch noch eine durchaus respektable Dividendenrendite hinzu, sofern die Erwartungen des zuständigen Analysten Christophe Cherblanc aufgehen. Denn dieser rechnet für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Anhebung der Ausschüttung von 1,85 Euro auf 2,00 Euro je Aktie. Das wäre gleichbedeutend mit einer geschätzten Rendite von 3,6 Prozent und das wiederum verspricht eine Gesamtperformance auf Sicht von zwölf Monaten von 43,5 Prozent.
Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 kann sich Cherblanc sogar Zahlungen von 2,15 Euro und 2,35 Euro je Anteilsschein vorstellen. Das würde gemessen an der aktuellen Notiz dann noch etwas höhere Renditen von 3,86 Prozent bzw. 4,2 Prozent versprechen. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für das abgelaufene Jahr mit 4,69 Euro je Anteilsschein nach zuvor 4,46 Euro und für 2018 sowie für 2019 mit 4,98 Euro und 5,34 Euro. Für 2018 ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 11,2.
Laut Cherblanc hat sich das organische Wachstum von Publicis im Laufe des Jahres verbessert, was auch einer erfreulichen Geschäftserholung in den USA zu verdanken war. Im ersten Halbjahr 2017 noch vorherrschende Gegenwinde hätten anschließend nachgelassen und eine Rückkehr zu einem "normalisierten" organischen Wachstum ermöglichen, dass für das Fiskaljahr 2017 auf 1,3 Prozent taxiert wird.
Die Societe Generale ist auch nach wie vor von der Anpassungsfähigkeit und der Vielseitigkeit der Werbeagentur überzeugt. Wachstumspotenzial wittert man insbesondere im Bereich der digitalen Transformation, einem Markt, der prozentual zweistellig wachse.
Charttechnik
Während die Aktie von Publicis von November 2008 bis April 2015 angesichts eines da verbuchten Anstiegs von 15,49 Euro auf 78,30 Euro eine sehr gute Zeit genoss, sieht es seitdem deutlich schlechter aus. Denn letztlich kostet die Aktie derzeit so viel wie im März 2013. Die seitdem gültige Kursspanne reicht von 50,15 Euro bis 78,30 Euro. Erst wenn ein Ausbruch daraus nach unten oder nach oben erfolgt, ergeben sich daraus neue nachhaltige charttechnische Signale. Wegen der Nähe zur unteren Begrenzung der genannten Spanne sind derzeit die Risiken nach unten größer als die Chancen nach oben.
Profil
Publicis Groupe SA ist eine der größten Werbeagenturen und Kommunikationsgruppen weltweit. Die Dienstleistungspalette beinhaltet unter anderem digitale und klassische Werbung, Dialogmarketing und Design, Verkaufsförderung und Point of Sale Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen wie auch Mediaplanung und fachbezogene Kommunikation.
Die Geschäftstätigkeiten sind in die Bereiche Publicis Communications (Publicis Worldwide, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, BBH, Marcel, Fallon, MSL, Prodigious), Publicis Media (Starcom, Zenith, Mediavest, Spark, Optimedia, Blue 449, Performics), Publicis.Sapient (SapientNitro, Razorfish, Digitas, Sapient Consulting) und Publicis Health strukturiert, die durch die Servicedienstleistungen der Tochtergesellschaft Publicis One unterstützt werden. Publicis wurde bereits 1926 von Marcel Bleustein-Blanchet gegründet und ist heute in über 100 Ländern global präsent. Der Hauptsitz der Publicis Groupe SA ist in Paris, Frankreich.