Die Lage der SAP-Aktie ist komplex – eine ausführliche Analyse legt Chancen und Risiken dar
SAP überzeugt im dritten Quartal 2025 mit starkem Cloud-Wachstum, verfehlt jedoch die Umsatzerwartungen. Während Analysten gemischte Reaktionen zeigen, sendet die charttechnische Lage widersprüchliche Signale für die Aktie.
Die neuesten Geschäftszahlen von SAP
Die SAP SE (ISIN DE0007164600) hat am 22. Oktober 2025 ihre Geschäftszahlen für das 3. Quartal veröffentlicht. Der Gesamtumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 7 % auf 9,08 Milliarden Euro (+11 % währungsbereinigt), was aber leicht unter den Erwartungen der Analysten lag. Der Cloud-Umsatz wuchs kräftig um 22 % auf 5,29 Milliarden Euro (+27 % währungsbereinigt) und die Cloud ERP-Suite legte +26 % bzw. +31 % (währungsbereinigt) zu. Das bereinigte operative Ergebnis (non-IFRS) erhöhte sich um 14 % auf 2,57 Milliarden Euro (+19 % währungsbereinigt). Beim Ergebnis je Aktie (IFRS) wurde ein Wert von 1,72 Euro gemeldet, was einem Zuwachs von 37 % entspricht.
Das sagen die Analysten zur Entwicklung bei SAP
Die Analysten reagierten auf die am 22.10.2025 publizierten Geschäftsergebnisse verhalten: Positiv hervorgehoben wird die weiterhin starke Cloud-Dynamik („Cloud-Umsatzwachstum von 27 % zeigt eine bessere als erwartete Pipeline”). Allerdings wurde der Umsatz insgesamt als enttäuschend bewertet: Der Konzern verfehlte Schätzungen deutlich — insbesondere wegen eines langsameren Wachstums im Lizenzbereich und erwartet nun für das Cloud-Geschäft das niedrigere Ende der Jahresprognose.
Das verrät die (chart-)technische Analyse über die SAP-Aktie
Weder Fisch noch Vogel – dieses deutsche Sprichtwort kommt einem unweigerlich in den Sinn, wenn man derzeit einen Blick auf die SAP-Aktie wirft:
Für eine Fortsetzung des im Oktober 2022 begonnenen Aufwärtstrends, innerhalb dessen seit Ende Februar 2025 eine (sekundäre) Seitwärtsbewegung eingesetzt hat, spricht der viel beachtete MACD (auf Wochenbasis), welcher eine einerseits eine deutlich überverkaufte Situation und gleichzeitig mit dem Cross der MACD-Linie mit der Signallinie einen bevorstehenden Umschwung hin zu steigenden Kursen anzeigt, sowie der RSI (ebenfalls auf Wochenbasis) und dass die Unterstützung bei rund 209 Euro bisher hält (vgl. grüne Markierungen in der untenstehenden Abbildung). Ebenfalls für weiter steigende Kurse spricht der VRVP-Indikator, der als Werkzeug der technischen Analyse anzeigt, wie sich das Handelsvolumen über verschiedene Preisniveaus präsentiert, wenn man sich den Zeitraum ab Oktober 2025 anschaut.
Gegen eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hingegen spricht (vgl. rote Markierungen in der Abbildung), dass seit Februar 2025 kein neues Hoch im Kurs mehr entstanden ist – im Gegenteil: Jedes anschliessende Zwischenhoch war tiefer als das vorangegangene. Zudem kann man, zumindest seit Juni 2025, zwei klassische Bärenflaggen im Chartbild auf Wochenbasis gut erkennen.
Kritisch ist jedenfalls, dass die SAP-Aktie derzeit gleich mit dem EMA 50, EMA 200 und EMA 100 auf Tagesbasis und dem EMA 50 und EMA 200 auf Wochenbasis «kämpft», die derzeit alle im Bereich zwischen 230 und 240 Euro verlaufen. Schlusskurse unter diesen EMAs gelten als viel beachtetes und schlechtes Zeichen für den weiteren Kursverlauf.
Fazit zu SAP:
Ein Einstieg in die SAP-Aktie stellt derzeit ein Wagnis mit ungewissem Ausgang dar und eignet sich daher höchstens für Anleger mit einer gewissen «Spieler-Mentalität». Jedenfalls ist klar: Erst mit deutlichen Schlusskursen über dem Hoch bei rund 284 Euro ist der Weg nach oben ohne weiteres wieder frei.
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