Im ersten Quartal war das Geschäft mit Mietsoftware aus der Cloud zwar weiter kräftig gewachsen, doch das traditionelle Lizenzgeschäft wegen geringerer Nachfrage in den USA stärker gesunken als erwartet. Vor und nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente der Marktführer für Firmensoftware daher von Januar bis März weniger als erwartet. SAP bestätigte die Anfang April veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen und gab zusätzlich den bereinigten Nettogewinn mit 763 Millionen Euro an, ein Plus von neun Prozent. Von Vara Research befragte Analysten hatten im Schnitt mit 827 Millionen Euro gerechnet.

In diesem Jahr soll die Cloud-Sparte um eine weitere Milliarde Euro Umsatz zulegen und rund drei Milliarden Euro an Erlösen bringen. Zusammen mit der traditionellen Software will SAP den Umsatz von 17,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr um sechs bis acht Prozent steigern. Das bereinigte operative Ergebnis soll auf 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro von 6,35 Milliarden Euro klettern.

SAP schafft die Umstellung auf Cloud-Produkte, die über das Internet gemietet statt wie Lizenzen mit höherer Einmalzahlung gekauft werden, damit besser als die Erzrivalen. Bei IBM sinkt der Umsatz seit vier Jahren, auch der Nettogewinn schrumpfte im vergangenen Quartal. Bei Oracle ist die Lage kaum besser. Der Marktführer für Firmensoftware über die Cloud, Salesforce, konnte zwar den Umsatz zuletzt weiter kräftig steigern, macht unter dem Strich aber noch immer Verlust. SAP macht keine Angaben zum Nettoergebnis des Cloud-Geschäfts. Die bereinigte Bruttorendite liegt mit 66 Prozent aber deutlich unter der von Salesforce, die nach Reuters-Daten zuletzt 75 Prozent betrug.

Die Branche sieht ihre Zukunft im Geschäft mit Cloud-Software, die befristet gemietet statt komplett gekauft wird. Die Kunden können dabei über das Internet Software oder Speicherkapazität nutzen, die ihnen von externen Rechnern zur Verfügung gestellt werden. SAP hat dafür in den vergangenen Jahren mehrere Milliardenübernahmen von US-Firmen gestemmt.

Der Dax-Konzern aus Walldorf bei Heidelberg rechnet im laufenden Jahr mit einem positiven Währungseffekt des schwächeren Euro auf Umsatz und operativen Gewinn. Sollte der Wechselkurs von Ende März unverändert bleiben, wäre im Gesamtjahr ein zusätzliches Plus von ein bis drei Prozentpunkten beim bereinigten Umsatz und Betriebsergebnis zu erwarten, teilte SAP mit. Im zweiten Quartal belaufe sich der Effekt auf null bis zwei Prozentpunkte.

Reuters