Es war zwar das erste Mal, dass Zoom die Milliarden-Marke innerhalb von drei Monaten knackte, reichte aber nicht mehr an die dreistelligen Wachstumszahlen von Beginn der Corona-Krise heran. Der Gewinn legte auf knapp 317 Millionen Dollar von zuvor fast 186 Millionen Dollar zu.
Am Aktienmarkt interessierte zunächst nur das langsamere Wachstum und der Ausblick. Für das laufende Quartal stellt Zoom ein Wachstum von rund 30 Prozent in Aussicht. Das Zoom-Papier rauschte an der Wall Street nachbörslich mehr als acht Prozent in die Tiefe.
Zoom ist für viele Menschen im Homeoffice zum Synonym für Videokonferenzen geworden, mit denen sich Mitarbeiter austauschen und Kundengespräche führen können oder sich Schüler mit Lehrern vernetzen. Mit den fortschreitenden Impfkampagnen kehren allerdings immer mehr Arbeitnehmer und Schüler in Büros und an Schulen zurück, weswegen Zoom zunehmend im umkämpften Firmenkunden-Markt aktiv ist. Dort wirbt die Firma allerdings neben Großkonzernen wie Cisco, Microsoft und Slack von Salesforce um Abonnenten. Um sich breiter aufzustellen, will das 2011 in San Jose gegründete Unternehmen, das zwischenzeitlich mit Sicherheitslücken etwa bei der Verschlüsselung oder dem sogenannten Zoombombing kämpfte, den Call-Center-Anbieter Five9 für rund 15 Milliarden Dollar übernehmen. Erst im Juni hatte Zoom in Deutschland zugeschlagen und die kleine auf Echtzeitlösungen für maschinelle Übersetzungen spezialisierte Firma Kites aus Karlsruhe gekauft.
rtr